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Frage von Uwe S. •

Frage an Sebastian Knopf von Uwe S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Knopf,

ist für Sie der Hirntod gleich dem Tod des Menschen ?

Im TPG (Transplantationsgesetz) werden diese beiden Zustände gleichgesetzt,
obwohl es Neurologen, Ehtiker, Ärzte, Philosophen, etc. gibt, die das bezweifeln.

Freundliche Grüsse
Uwe Stegmann

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Stegmann,

DIE LINKE hat zu der Abstimmung über die Änderung des Transplantationsgesetzes einen Entschließungsantrag (auf Bundestags-Drucksache 17/9778) eingebracht, in dem wir eine kritische Auseinandersetzung mit der Hirntod-Konzeption und der Hirntod-Feststellung fordern. In einer Kleinen Anfrage „Thema Hirntod“ vom August 2013 legt DIE LINKE ihre Skepsis gegenüber der Hirntod-Problematik erneut dar (Bundestags-Drucksache 17/14527).
Unsere parlamentarischen Initiativen in den Jahren 2012 und 2013 greifen auch grundlegende Bedenken zu Organspende und Transplantation auf, auch wenn es - wie in den anderen Parteien auch - bei einem solch brisanten bio-ethischen Thema nicht stets eine einheitliche Meinung aller Mitglieder gibt (vgl. Antrag „Transparenz und öffentliche Kontrolle im Prozess der Organspende herstellen“, BT-Drs. 17/12225). Wir sind - anders als die anderen Parteien - der Meinung, dass Kritik und offene Fragen rund um das Thema Organspende nicht unter den Teppich gekehrt werden dürfen, sondern offen in der Bevölkerung und der Politik diskutiert werden müssen. Vor einem Jahr wurde im Bundestag eine intensive Debatte über die Organspende geführt. Eine sehr große Mehrheit im Parlament, nämlich sämtliche Abgeordnete von CDU/CSU, SPD und FDP, übten keinerlei Kritik an diesen Gesetzen und stimmten der Entscheidungslösung sowie den Änderungen des Transplantationsgesetzes zu. Viele LINKE stimmten dagegen, da das Gesetz nicht ergebnisoffen formuliert ist, eine Aufforderung zur Entscheidung für Menschen in einem viel zu jungen Alter vorgesehen ist, die „Beratung“ auch durch Kassen-Angestellte sowie primär mit dem Ziel einer Entscheidung pro Organspende erfolgt und die Speicherung der Entscheidung auf der elektronischen Gesundheitskarte geplant ist.
Soweit meine Antwort zu Ihrer Frage.

Mit freundlichen Grüßen

Sebastian Knopf