Frage an Sebastian Czaja von Matthias B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Czaja,
Ich bitte Sie hiermit, sich dem Thema FSJ (freiwilliges soziales Jahr) noch in dieser Legislaturperiode anzunehmen und für eine Gleichstellung mit dem FÖJ ( freiwilliges ökologisches Jahr) zu sorgen.
Es ist absolut unverständlich warum dieses mit 10000 Euro pro Person gefördert wird, die FSJ, die ihren Dienst in Altenheimen und Krankenhäusern leisten mit 0 EURO in die Röhre schauen.
Ein FSJler/in erhält eine Aufwandsentschädigung nach Gutdünken der Einsatzstelle zwischen 200 und 320 Euro, ein FÖJ bekommt berlinweit 510 Euro.
Ist die Pflege von Alten und Kranken tatsächlich weniger Wert, das die Pflege unsere Grünflächen?
MfG M. Barthel
Sehr geehrter Herr Barthel,
vielen Dank für Ihre Frage, die ich gerne beantworte. Nach den mir vorliegenden Informationen gibt es seit dem Jahr 2008 für das Freiwillige Soziale Jahr und das Freiwillige Ökologische Jahr eine gemeinsame bundesgesetzliche Regelung, nämlich das Gesetz zur Förderung von Jugendfreiwilligendiensten (kurz: Jugendfreiwilligendienstegesetz ). Danach werden beide Dienste gleich behandelt. Nach § 2 ist für beide Dienste vorgesehen, dass die Freiwilligen
a)
nur unentgeltliche Unterkunft, Verpflegung und Arbeitskleidung sowie ein angemessenes Taschengeld erhalten dürfen oder
b)
anstelle von unentgeltlicher Unterkunft, Verpflegung und Arbeitskleidung entsprechende Geldersatzleistungen sowie ein angemessenes Taschengeld erhalten dürfen.
Angemessen ist ein Taschengeld, wenn es 6 Prozent der in der allgemeinen Rentenversicherung geltenden Beitragsbemessungsgrenze nicht übersteigt. Bei einem freiwilligen Dienst vergleichbar einer Teilzeitbeschäftigung ist dieser Prozentsatz zu kürzen.
Weitere Informationen zu den beiden Diensten in Berlin erhalten Sie auf den Webseite des Senats unter:
https://www.berlin.de/sen/jugend/jugend/freiwilliges-soziales-jahr/
https://www.berlin.de/sen/uvk/umwelt/freiwilliges-oekologisches-jahr/
In der Hoffnung, zur Aufklärung beigetragen zu haben, verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen
Sebastian Czaja, MdA