Frage an Sebastian Czaja von Mathias G. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Sebastian Czaja,
Zu Ihrem Ziel einer Offenhaltung/ Wiedereröffnung von Tegel habe ich eine Frage:
Sind geschätzen Kosten von fast 2 Milliarden Euro für Grundsanierung und Schallschutz, denn ausschliesslich aus dem Berliner Etat zu bezahlen ? oder ist es wahrscheinlich das Brandenburg und der Bund auch einen Teil der Kosten zahlen ? Hat sich der Bundesverkehrsminister oder Brandenburg bei den letzten Gesprächen schon dazu schon geäußert ? werden Mittel in den jeweiligen Haushalten freigestellt ?
Gibt es Pläne diese Kosten über die Nachverhandlung bei den Start- und Landerechte letztendlich von den Nutzern der Flughäfen wiedereinzuspielen ?
Oder gibt es Studien darüber , das ein Kleinflughafen ohne Shopping-Mall-Konzept wirtschaftlicher arbeitet als das gängige Flughafen-Konzept wie es beim BER umgesetzt wurde ?
mit freundlichen Grüßen
M. G.
Sehr geehrter Herr G.,
lassen Sie mich gleich mit Ihrer letzten Frage beginnen: Im Vergleich zum BER, der gegenwärtig mit 1,3 Millionen Euro Kosten pro Tag zu Buche schlägt, ist Tegel ja geradezu eine Goldgrube. Und auch wenn der BER wann auch immer einmal eröffnet würde, sind angesichts der nach wie vor nicht behobenen Probleme mit dem Brandschutz die Betriebskosten gegengwärtig seriöserweise gar nicht zu kalkulieren.
Doch nun zu den von Ihnen angesprochenen Kosten für Tegel: Die Horrorzahlen, die die Flughafengesellschaft in die Welt gesetzt hat, werden ja nicht einmal mehr vom Berliner Senat aufrecht erhalten. In einer Antwort auf eine sachriftliche Anfrage erklärt der Senat, dass Weiterbetrieb und Sanierung von Tegel jährlich 50 Millionen Euro kosten würden. Da Tegel 119 Millionen Euro Gewinn im Jahr erwirtschaftet, wie der jüngste Geschäftsbericht der Flughafengesellschaft FBB 2016 ausweist, erscheinen diese 50 Millionen als eine höchst sinnvolle Investition.
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) lässt diesen Betrag auf der peinlichen Dauerbaustelle allein in 38,5 Tagen am BER verbrennen. Statt Horrorzahlen und Verunsicherung brauchen wir ehrliche Zahlen, die dieser Senat von selbst nicht in die Debatte einbringt. Denn die geschätzten Sanierungs-Kosten für TXL sind für eine Laufzeit von 20 Jahren berechnet.
Mit freundlichen Grüßen
Sebastian Czaja, MdA