Frage an Sebastian Czaja von Annemarie S. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Czaja,
als wir 2005, 2006 und 2007 klagten wegen des Lärmschutzes wurde uns Recht gegeben aber das Urteil wegen der Notsituation ausgesetzt. Sollte diese Dreckschleuder von einem Flughafen künstlich am Leben gehalten werden, werden Sie sich persönlich dafür einsetzen, daß die Anwohner endlich ihre Entschädigungen bekommen? Wird die FDP die Häuser und Wohnungen, die ja dann aufgrund einer Täuschung gekauft wurden, den derzeitigen Besitzern zum Marktwert abnehmen? Wenn nicht: Wer wird dann für die arglistige Täuschung, die zu den vielen Kaufentscheidungen geführt haben haftbar gemacht?
Sehr geehrte Frau S.,
vielen Dank für Ihre E-Mail, die ich inhaltlich nicht teilen kann. Hier von einer arglistigen Täuschung zu sprechen, geht an der Sache vorbei, die sich mittlerweile so darstellt:
Schon jetzt steht fest, dass der BER zu klein ist, wenn er eröffnet.
Derzeit ist er ausgelegt auf eine Kapazität von 27 Millionen Fluggästen. Bereits im vergangenen Jahr aber starteten und landeten schon 29,53 Millionen Passagiere an den beiden Flughäfen Schönefeld und Tegel. Und jährlich kommen rund zwei bis drei Millionen hinzu. Das heißt, wenn der Flughafen 2018 eröffnen würde, was noch in den Sternen steht, wären es schon knapp 36,5 Millionen.
Für 2030 werden gar 60 Millionen Fluggäste prognostiziert. Mit seinen zwei Start-und Landebahnen kann der BER aber nur maximal 45 Millionen Passagiere befördern.
Die einzige Möglichkeit, das Problem zu lösen, ist der Weiterbetrieb von Tegel, wobei es aber dort zu einer erheblichen und spürbaren Reduzierung der Flugbewegungen und der damit verbunden Belastungen kommt.
Ich weiß, dass Sie diese Antwort nicht zufriedenstellen wird, hoffe aber auf Ihr Verständnis und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Sebastian Czaja
Generalsekretär
Freie Demokratische Partei