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Frage von Clarissa S. •

Frage an Sebastian Czaja von Clarissa S. bezüglich Verkehr

Zu Ihrer Antwort bezügl. Erhaltung von Tegel

Wenn Sie in Reinickendorf wohnten und minütlich die Flugzeuge im Tiefflug über Ihr Haus donnern, so dass der Kaffee in der Tasse zittert, dann würden sie höchstwahrscheinlich anders über die Erhaltung von Tegel denken. Zur Erinnerung: Tegel wurde gebaut, weil Westberlin mal eine Insel inmitten der DDR war. Keine Metropole setzt den Flughafen freiwillig mitten in das Herz der Stadt und damals galt Ihr Slogan "...was muß, das geht auch...". Dem setzt ich entgegen, "heute muß es nicht mehr und braucht deshalb auch nicht zu gehen"! Sollte sich herausstellen, daß der BER zu klein ist, dann geht auch größer, denn es ist viel freie Fläche ringsherum und es gibt eine gute Verkehrsanbindung zur Stadt. Denken Sie bitte auch mal an die Bewohner in unmittelbarer Nähe von Tegel, die diese Belastung ertragen müssen.

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Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau S.,

dass der BER zu klein ist, steht heute schon fest. Derzeit ist er ausgelegt auf eine Kapazität von 27 Millionen Fluggästen. Bereits im vergangenen Jahr aber starteten und landeten schon 29,53 Millionen Passagiere an den beiden Flughäfen Schönefeld und Tegel. Und jährlich kommen rund zwei bis drei Millionen hinzu. Das heißt, wenn der Flughafen 2018 eröffnen würde, was noch in den Sternen steht, wären es schon knapp 36,5 Millionen.

Für 2030 werden gar 60 Millionen Fluggäste prognostiziert. Mit seinen zwei Start-und Landebahnen kann der BER aber nur maximal 45 Millionen Passagiere befördern. Jedenfalls hat das der ehemalige Reegierende Bürgermesiter Klaus Wowereit gesagt. Sie sehen also, so einfach ist das nicht.

Und was die gute Verkehrsanbindung zur Stadt betrifft, so ist die, wenn sich das mal auf dem Hauptstadtportal berlin.de anschaut, nun nicht gerade was, was man sich für einen internationalen Flughafen so vorstellt. Jedenfalls ist bislang kein einchecken am Hauptbahnhof, Potsdamer Platz oder Südkreuz geplant, von wo dann etwa eine eigene Linie direkt zum Flughafen führe. Mit Weltstadtniveau jedenfalls hat das nichts zu tun.

Wie dem auch sei, an Tegel wird kein Weg vorbei gehen. Aber das Fluggastaufkomen wird natürlich mit einer Eröffnung des BER merklich zurückgehen und damit auch die Lärmbelästigungen geringer. Zudem wird sich die FDP in diesem Zusammenhang für das Nachtflugverbot ab 22.00 Uhr einsetzen. In diesem Sinne verbleibe ich

mit freundlichen Grüßen

Sebastian Czaja