Frage an Sebastian Czaja von Valerie H. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Czaja,
im Wahlprogramm Ihrer Partei wird gefordert, dass die "Unterbringung bedürftiger Kinder oder Jugendlicher in einer Pflegefamilie sollte zum Regelfall werden" soll. Sie selbst haben die Hilfen zur Erziehung als großes Problem bezeichnet. Was spricht aus Ihrer Sicht gegen Heimunterbingung und Hilfen zur Erziehung und welche Alternativen sehen Sie?
Gruß
Valerie Heller
Sehr geehrte Frau Heller,
Vielen Dank für Ihre Frage, die ich Ihnen gern beantworten möchte.
Die FDP im Abgeordnetenhaus fordert einen verantwortungsvolleren Umgang mit den sogenannten Hilfen zur Erziehung (HzE). Angesichts erneut ausufernder Kosten müssten die Berliner Bezirke nicht immer allein die Symptome, sondern auch die Ursachen von Problemen in einzelnen Familien bekämpfen. Dafür müssen die Bezirke Anreize vom Senat erhalten.
Für die Jahre 2010 und 2011 haben die jeweils geplanten 360 Millionen Euro nicht ausgereicht. Der größte Kostentreiber sind nach wie vor stationäre HzE-Einrichtungen, also Heime. Nach meiner Ansicht sind Pflegefamilien eindeutig einem Heim vorzuziehen. Hier finden die Kinder Geborgenheit und emotionale Ruhe. Ihre Entwicklung wird in einem viel engeren sozialen Umfeld gefördert. Zudem ist die Heimunterbringung deutlich kostenintensiver. Die erhofften Erfolge in Erziehung, Bildung und Entwicklung stellen sich zudem nur selten ein.
Mit freundlichen Grüßen
Sebastian Czaja