Frage an Sebastian Czaja von Peter H. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Czaja,
ich habe bis März 2011 als Ausbildungsbegleiter an einem OSZ gearbeitet. Trotz des hohen Arbeitsaufkommen wurde die Stelle nicht verlängert. Obwohl meine Einsatzstelle mich gern behalten würde.
Warum wird im Bereich der beruflichen Bildung und des angekündigten Fachkräftemangels keine Stellen im Bereich der Betreuung und Motivation von Auszubildenden und Berufsfachschülern geschaffen? Was unternimmt Ihre Partei, den immer noch hohen Abbruchzahlen bei Berufsausbildung entgegenzuwirken? Welche Maßnahmen sind geplant den Übergang zwischen Schule und Ausbildung zu ebnen? Übrigens seit mein Vertrag auslief bin ich arbeitslos. Da nützen mir auch diverse Fortbildungen nichts, oder das ich seit 10 Jahren in der Berufsorientierung arbeite.
Mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrter Herr Haller,
Ihre Ausführung bezüglich der Nichtverlängerung Ihrer Stelle bestürzt mich. Menschen wie Sie brauchen wir dringend! Berlin kann und darf sich so etwas nicht leisten.
Sie fragen, warum im Bereich der beruflichen Bildung bei deutlich spürbarem Fachkräftemangel keine Stellen im Bereich der Betreuung und Motivation von Auszubildenden und Berufsfachschülern geschaffen werden. Diese Frage habe ich dem Senat bereits auch oft gestellt. Nicht einmal im Parlament kann mir Rot-Rot darauf eine schlüssige Antwort geben. Ich selbst bin Sprecher für berufliche Bildung der FDP-Fraktion und ich halte diese unvorsichtige und unnachsichtige Haltung des Senats für grob Fahrlässig. Gerade deshalb braucht Berlin eine starke liberale Kraft. Um dem Fachkräftemangel energisch entgegenzuwirken, kann Berlin es sich nicht länger leisten, u.a. das Potential der Menschen, egal ob mit oder ohne Migrationshintergrund brach liegen zu lassen.
Anstatt sie in unterschiedlichste arbeitsmarktferne Maßnahmen bei freien Berufsausbildungsträgern zu schicken, muss der Senat, und das fordere ich an dieser Stelle mit Nachdruck, endlich für ein exzellentes Bildungssystem sorgen, das bereits in der Vorschulerziehung ansetzt. Nur so kann Berlin seinen jungen Menschen Chancengerechtigkeit und Zukunftsperspektiven bieten.
Mit freundlichen Grüßen
Sebastian Czaja