Frage an Sarah Sorge von Werner H. bezüglich Kultur
Sehr geehrter Frau Sorge!
In Sachen Wissenschaft und Kultur sind Sie als Sprecherin der GRÜNEN der richtige Ansprechpartner zum Problem DOCUMENTA: Sollten die GRÜNEN zusammen mit der SPD eine Koalition bilden können, werden Sie mit der Frage konfrontiert, wie es mit der documenta-KUNST-Politik in Hessen weitergehen soll: Es gibt kritische unabhängige Stimmen, die die privatrechtlich organisierte documenta-Institution für nicht mehr zeitgemäß halten; die nach dem negativen d12-Medienecho für eine Abschaffung der documenta auch wegen verfehlter Subventionspolitik von Land Hessen, Stadt Kassel und Bund plädieren. Nach „niederschmetterndsten Kritiken aus dem In- und Ausland (FAZ-Fazit) empfiehlt sich laut SZ: „Kassel muss sich ein neues Kuratoren-Konzept ausdenken.“ Über Kultur- und Kunst-Politik wird im Landtagswahlkampf leider aber nicht diskutiert; siehe z. B. das 90 Minuten dauernde hr-TV-Duell Koch/Ypsilanti. Würden die GRÜNEN nach dem kläglichen Scheitern der BUERGELiade der documenta eine neue Chance geben? Wie könnte Ihrer Meinung nach der „ruinierte“ Ruf der documenta (so der hr, Kritiker Schmitz) korrigiert werden? Zur Glaubwürdigkeit von Politik gehört es, dafür zu sorgen, dass mit staatlichem Geld nicht falsch umgegangen wird (siehe „Alles-ist-erlaubt-d12“ statt „Beste Gegenwarts-KUNST-documenta“). Ein Rezept für eine neue documenta-KUNST-Politik mit einem realistischen und unideologischen REFORM-Vorschlag existiert: Zur Debatte steht im Internet ein anklagendes „MAHNMAL der 101 documenta-Verrisse zur Landtagswahl in Hessen 2008: Änderung der KUNST-Politik ist gefragt! Documenta-REFORM – Stillstand überwinden!“ Mit dem konstruktiven Reform-Modell-Vorschlag: „Hessische documenta Akademie“. Was werden Sie persönlich und Herr Al Wazir mit den Grünen-KollegInnen - zusammen evtl. mit Herrn OB Hilgen Kassel (SPD) und Frau Ypsilanti - NACH der Wahl für eine Reform tun?
Sehr geehrter Herr Hahn,
die documenta ist die weltweit bedeutendste Ausstellung für zeitgenössische Kunst - und ich denke, dass jede Hessin und jeder Hesse stolz darauf sein sollte, dass sie bei uns in Kassel stattfindet. Alle fünf Jahre lang ist Kassel für 100 Tage für Kunst- und Kulturinteressierte der Nabel der Welt.
Die letzte documenta unter Herrn Buergel war künstlerisch umstritten und wurde teilweise verrissen - ich finde das aber nicht schlimm, denn das Anecken von Kunst gehört gerade zur zeitgenössischen Kunst wie das Amen in der Kirche.
Unter GRÜNER Regierungsverantwortung wird die documenta selbstverständlich weitergeführt und weiter finanziert.
Mit freundlichen Grüßen
Sarah Sorge