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Sarah Sorge
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Frage von Dirk H. •

Frage an Sarah Sorge von Dirk H. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Sorge,

was - außer der strikten Ablehnung des Flughafenausbaus - unterscheidet die hessischen Grünen im Vergleich zu anderen Parteien eigentlich wirklich noch bzw. könnte ein besonderer Grund sein, s/Sie zu wählen? Das Thema "Alternative Energien" ist ja durch die SPD inzwischen ebenfalls stark positioniert.

Freundliche Grüße, Dirk Henninger

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Henninger,

die GRÜNEN unterscheidet von anderen Parteien, dass sie schon an morgen denken, während die anderen Parteien erst bei den Problemen der Gegenwart ankommen.

Deklinieren wir das doch einmal an Ihrem Beispiel Energiepolitik durch:
Wir GRÜNE haben vor den Gefahren des Klimawandels schon seit Jahren gewarnt - erst heute ist die Klimakatastrophe in aller Munde. Und es wird sicher noch eine Weile dauern, bis politisch tatsächlich so umgesteuert wird wie es nötig wäre.

Die SPD setzt zwar in diesem Landtagswahlkampf auf das Thema erneuerbare Energien - was ich hocherfreut zur Kenntnis nehme! - aber bei den Entscheidungen vor Ort wird, wenn es konkret wird, eben doch gegen die Standorte für Windräder gestimmt oder sogar gegen Windräder polemisiert. Zudem sind wir GRÜNE nicht nur gegen weitere Kohle-Großkraftwerke, sondern gegen jeden weiteren Ausbau der Stromproduktion aus Kohle. Die SPD hat hier ihre Traditionen hier noch nicht überwunden. Aus langjähriger Erfahrung wissen wir: Die SPD braucht starke GRÜNE, wenn aus ihren Energiewendekonzepten Realität werden soll.
Über die CDU brauchen wir an dieser Stelle sicher gar nicht erst zu reden. Wer vom Klimawandel spricht, aber gleichzeitig den weltweit größten Kohlekraftwerkblock (Staudinger in Großkrotzenburg) genehmigen möchte, hat bei diesem Thema nun wirklich jegliche Glaubwürdigkeit verspielt.
Und nicht zuletzt ist auch das von Ihnen selbst angebrachte Beispiel ´Flughafenausbau´ auch ein klimapolitisches Problem. Wir müssen dringend umdenken, um die Klimakatastrophe zu verhindern.

Ich finde, dass die GRÜNEN die Partei sind, die wirklich lösungsorientiert denkt und sich dabei weder durch ideologische Scheuklappen noch durch irgendwelche Lobbygruppen hindern lässt.

Dies kann ich gerne auch noch kurz an einem weiteren Beispiel deutlich machen: In der Bildungspolitik hält die CDU wider alle Studien und Untersuchungsergebnisse und allein aus ideologischen Gründen am dreigliedrigen Schulsystem fest. Die SPD möchte eine Schule, in der alle Kinder gemeinsam unterrichtet werden.

Wir GRÜNE glauben aber, dass eine solche harte Konfrontation den Schülerinnen und Schülern und auch den Lehrerinnen und Lehrern nicht gut tut. Wir haben in Hessen in den 70er Jahren einen sehr harten politischen Schulkampf geführt. Aus dieser Erfahrung sollten wir lernen. Denn nicht die Schulform, sondern die Qualität des Unterrichts ist letztendlich entscheidend.

Wir GRÜNE wollen eine ´Neue Schule´, die Kinder fördert statt sie auszugrenzen. Und wir wollen den Schulen ermöglichen, sich in ´Neue Schulen´, also Schulen die sich an den PISA-Siegerländern orientieren, umzuwandeln. Dies soll aber neben den bestehenden Schulformen passieren - und auf freiwilliger Basis. So erreichen wir eine wirkliche Wahlfreiheit für Eltern und ihre Kinder.

Ich hoffe, dass ich Ihre doch sehr offene Frage so zu Ihrer Zufriedenheit beantworten konnte.
Mit freundlichen Grüßen
Sarah Sorge