Sandro Hammer
DIE LINKE
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Frage von Herbert S. •

Frage an Sandro Hammer von Herbert S. bezüglich Familie

Sehr geehrter Herr Hammer

Sie warben am Wochenende in Weiden zusammen mit der Jugendorganisation der DIE LINKE für die Freigabe von Hanf.
Wie stehen Sie dazu, da doch von einigen Fachleuten dies als Einstiegsdroge zu härteren Mitteln gesehen wird?

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Stangler,

sehr gerne beantworte ich Ihre Frage.

Als überzeugter Nichtkonsument von Drogen jeglicher Art (Alkohol eingeschlossen) und Vater von drei Kindern habe ich mich über die "Legalize it !" - Kampagne der Linksjugend Solid detailiert informiert, so das ich diese mit ruhigem Gewissen mit unterstützen kann:

Das von sogenannten Fachleuten Hanf als Einstiegsdroge gehandelt wird halte ich für unseriöse Wissenschaftsbehauptungen um Gesetze oder Dogmen aufrecht zu erhalten, welche eigentlich längst ausgedient haben. Diese Dämonisierung kennt man ja auch in anderen Bereichen, wenn sie politischen oder gesellschaftlichen Interessensgruppen dienen.

"Legalize it !" fordert nicht zum Drogenkonsum auf, sondern will aufklären:

Hanf könnte der Rohstoff der Zukunft sein. Hanfpapier schont die Wälder, benötigt weniger Chemie bei der Herstellung und ist reißfester als Papier aus Holz.
Hanffasern lassen sich zu robusten Textilien verarbeiten, die wesentlich hautfreundlicher und für Allergiker geeignet sind.
Im Vergleich zur Baumwolle ist Hanf viermal so produktiv und benötigt einen Bruchteil an Pestiziden und Herbiziden.
Cannabis ist Medizin: Es hemmt das Wachstum von Tumoren, lindert Schmerzen und kann noch mehr !
Hanföl ist wertvolles Nahrungsmittel und ein nachwachsender Energieträger.
Seifen, Farben, Lacke, Kunststoffe, Dämm- und Isoliermaterial im Bausektor sind weitere Einsatzmöglichkeiten.

Pro Jahr sterben an Tabak und Alkohol etwa 150.000 Menschen. Vom Gras rauchen hat :-) "noch keiner ins Gras gebissen" !

Die Linksjugend Solid fordert deshalb:
1. Eine Entkriminalisierung von Besitz, Erwerb, Anbau und die Zulassung von kontrolliertem Handel mit Cannabis, unter Berücksichtigung des Jugendschutzes.
2. Festlegung eines THC-Grenzwertes im Blut für den Straßenverkehr, ähnlich wie bei Alkohol.
3. Objektive Aufklärung über mögliche Folgen des Drogenkonsum im Rahmen des Schulunterrichts.

Übrigens: Bayern ist wieder einmal Spitze - Nirgens in Deutschland wird so hart im Zusammenhang mit Cannabisbesitz bestraft als im Freistaat.

Ich hoffe Ihnen, Herr Stangler, meine Position ausreichend erklärt zu haben und würde mich freuen wenn meine Worte Anklang finden.

Mit freundlichen Grüßen

Sandro Hammer