Frage an Sandro Hammer von Christian B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Hammer,
Ich würde gerne Ihre Position zu gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften erfahren. Denken Sie die derzeit gültigen gesetzlichen Regelungen sind ausreichend?
Vielen Dank für Ihre Auskunft, mit freundlichen Grüßen,
Sehr geehrter Herr Brandstetter,
Die Gleichstellung bzw. Gleichberechtigung für Lesben, Schwule, Transgender, inter- und bisexuelle (kurz queere) Menschen ist leider noch nicht erreicht. Diskriminierung besteht am Arbeitsplatz, in öffentlichen sowie privaten Institutionen oder in anderen Bereichen. In Bayern gipfelt die institutionelle Diskriminierung in der Verweigerung des Rechts gleichgeschlechtlicher Paare, ihre Lebenspartnerschaft auf dem Standesamt zu schließen, wie es in allen anderen Bundesländern üblich ist.
Auch in schulischer und außerschulischer Bildung erhalten queere Lebensweisen nicht den ihnen zustehenden Raum, und erfahren statt Respekt leider Ausgrenzung.
Daher trete ich -wie die Partei DIE LINKE- für die uneingeschränkte Gleichberechtigung der Lebensweisen von Schwulen, Transgender, Inter-, Bi- und Heterosexuellen ein. Sie sind Teil eines neuen Familienbildes, welches die gegenseitige Verantwortung in unterschiedlichsten Lebensformen stärkt.
Wir halten die derzeit gültigen gesetzlichen Regelungen für nicht ausreichend, kritisieren alle am biologischen Geschlecht ausgerichteten Identitäten und Machtformen, und haben schon in der Vergangenheit die Abschaffung des gesetzlichen Geschlechts als Pfeiler gesellschaftlicher Normierung (Eintragung im Ausweis) gefordert.
Die Linke fordert daher:
1. Die Einrichtung eines Fachbereichs für gleichgeschlechtliche Lebensweisen beim bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen.
2. Die konsequente Umsetzung des AGG (allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes) in der öffentlichen Verwaltung.
3. Queeren Jugendlichen sowie Kindern und Jugendlichen aus queeren Lebensgemeinschaften den Besuch von Schulen und Kindergärten ohne Diskriminierung zu ermöglichen, Lehrpläne, Fortbildungsmaßnahmen für Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher sowie Projektangebote entsprechend auszurichten. Diese Forderungen wurden bereits im Landeswahlprogramm verankert, sind Bestandteil linker Gleichstellungspolitik, und decken sich zu 100% mit meiner persönlichen Meinung. Sollten noch Fragen offen geblieben sein, so erreichen Sie mich gerne telefonisch, oder nehmen über unsere Homepage des Kreisverband Weiden-Neustadt-Tirschenreuth persönlich mit mir Kontakt auf.
Mit freundlichen Grüßen
Sandro Hammer