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Sandra Boser
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Frage von Michael M. •

Frage an Sandra Boser von Michael M. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Boser,

als Vater eines Grundschülers habe ich folgende Fragen.

1. Ethik an der Grundschule

40% der Bewohner Baden-Württembergs gehörten 2019 weder der katholischen noch der evangelischen Kirche an. Bei der jüngeren Bevölkerung dürfte der Anteil noch erheblich höher liegen.
2018 kündigte die Landesregierung an, dass der Ethikunterricht auch in den Grundschulen angeboten werden soll (2).
Welche Fortschritte können hierzu berichtet werden? Wann wird es Ethikunterricht an der Grundschule voraussichtlich geben?

2. Gemeinsamer Ethikunterricht für alle

Im Sinne der Integration wäre es sogar sinnvoll, gemeinsamen Ethikunterricht für alle zum Pflichtfach zu machen. In einem darin enthaltenen Themenblock Religionskunde/Weltanschauungskunde könnten die Kinder mehr über die Weltanschauung ihrer Mitschüler erfahren und unvoreingenommen Werte erarbeiten.
Plant Ihre Partei angesichts der immer vielfältiger werdenden Gesellschaft Schritte in diese Richtung?

Mit freundlichen Grüßen
M. M.

(1) https://www.statistik-bw.de/BildungKultur/Kultur/KU_Religion.jsp
(2) https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/ethikunterricht-kuenftig-ab-klasse-5/

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Der Ethikunterricht hat für uns Grüne einen besonderen Stellenwert. Wir haben daher die Umsetzung in Baden-Württemberg seit 2016 schrittweise ausgebaut. Da für die Grundschulen noch kein Bildungsplan vorlag und auch noch keine Lerhkräfte für die Grundschulen ausgebildet waren, haben wir mit dem Ausbau ab Klasse 7 absteigend begonnen (ab Klasse 8 war er bereits eingeführt). Inzwischen gibt es Ethik an den weiterführenden Schulen durchgängig. Der Lehrplan für die Grundschulen und die Lehrerausbildung sind inzwischen umgesetzt, so dass der Ausbau nun auch an den Grundschulen angegangen werden kann. Ethik hat als Fach eine besondere Bedeutung, aber auch der Religionsunterricht ist in Baden-Württemberg verfassungsrechtlich geschützt. Daher setzen wir auf ein freiwilliges Angebot und auf den Interreligiösen Austausch.

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