Wie unterstützen Sie das Wechselmodell, die hälftige Kinderbetreuung nach Trennung und Scheidung durch Mutter UND Vater als gesetzlichen Regelfall? - (Regelfall = Ausnahmen sind möglich)
Viele Kinder verlieren nach Trennung und Scheidung innerhalb von 2 Jahren dauerhaft den Kontakt zu einem Elternteil (meist zum Vater) mit oft lebenslangen psychischen Belastungen, wenn ihre Eltern im Streit um das Sorgerecht vor Gericht ziehen. Viele deutsche Familiengerichte lasten die Kinderbetreuung nach alter patriarchaler Sitte den Müttern auf und entlasten bzw. degradieren Trennungsväter zu Wochenendbesuchsvätern im 14-Tage-Takt.
In Nachbarländern wie Belgien ist hingegen die hälftige Betreuung (alias Wechselmodell / Doppelresidenz / alternierende Obhut) durch beide Elternteile als gesetzlicher Regelfall verankert, mit durchweg positiven Folgen: weniger überlastete Allein-Erziehende, weniger behördliche Eltern-Kind-Entfremdung, weniger Gerichtsverfahren, glücklichere Kinder. Ausnahmen von der Regel werden auf Antrag gerichtlich festgelegt.
Andreas Wunderlich
Sehr geehrter Herr W.,
vielen Dank für Ihre wichtige Anfrage zur Unterstützung von Kindern und Eltern nach Trennung und Scheidung. Die SPD nimmt Ihre Sorgen sehr ernst.
In unserem Regierungsprogramm für die Bundestagswahl 2025 haben wir uns konkret für folgende Verbesserungen eingesetzt:
- Stärkung der Partnerschaftlichkeit als grundlegendes Prinzip bei Familien- und Sorgerechtsmodellen
- Förderung von einvernehmlichen Lösungen zwischen Eltern
- Ausbau von Meditations- und Beratungsangeboten zur Konfliktvermeidung
- Bessere rechtliche Rahmenbedingungen für eine gleichberechtigte Elternverantwortung
Wir erkennen ausdrücklich an, dass Kinder ein Recht auf eine enge Beziehung zu beiden Elternteilen haben. Unser Ziel ist es, Lösungen zu schaffen, die das Kindeswohl in den Mittelpunkt stellen.
Konkret planen wir:
- Eine umfassende Reform des Familienrechts, die das Wechselmodell als gleichberechtigte Option stärker berücksichtigt
- Mehr psychosoziale Unterstützung für Trennungsfamilien
- Förderung von Mediation und einvernehmlichen Lösungen
Wir sind überzeugt: Nur wenn beide Elternteile verantwortungsvoll und partnerschaftlich zusammenarbeiten, können Kinder gut aufwachsen.
Mit freundlichen Grüßen
Sanae Abdi
Weitere Fragen an Sanae Abdi
Ich sehe – ebenso wie die SPD – dass es weiterhin Verbesserungsbedarf gibt, sowohl im Sinne der Betroffenen als auch im Hinblick auf berechtigte Anliegen und Schutzräume von Frauen. Deshalb setze ich mich dafür ein, dass das Gesetz in der Praxis genau beobachtet und wo nötig weiterentwickelt wird.
Ich setze mich für freiwilliges gesellschaftliches Engagement ein, nicht für Zwang. Mein Ziel ist es, junge Menschen zu motivieren und nicht zu verpflichten. Deshalb will die SPD:
Unser Ziel ist es, junge Menschen zu motivieren und nicht zu verpflichten
Wir erkennen ausdrücklich an, dass Kinder ein Recht auf eine enge Beziehung zu beiden Elternteilen haben. Unser Ziel ist es, Lösungen zu schaffen, die das Kindeswohl in den Mittelpunkt stellen