werden Sie sich dafür einsetzen, dass das Selbstbestimmungsgesetz zum Wohle der Betroffenen und insbesondere der Frauen schrittweise verbessert wird?
Sehr geehrte Frau S.,
vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihre Frage zum Selbstbestimmungsgesetz. Gerne möchte ich Ihnen meine Position sowie die der SPD dazu erläutern.
Ich unterstütze das Selbstbestimmungsgesetz, weil es ein wichtiger Schritt hin zu mehr Anerkennung, Würde und Selbstbestimmung für trans*, inter* und nicht-binäre Menschen ist. Das bisherige Transsexuellengesetz war veraltet und mit entwürdigenden Hürden verbunden. Mit der neuen Regelung ermöglichen wir den Betroffenen endlich eine rechtliche Anerkennung ohne diskriminierende Begutachtungsverfahren.
Gleichzeitig sehe ich – ebenso wie die SPD – dass es weiterhin Verbesserungsbedarf gibt, sowohl im Sinne der Betroffenen als auch im Hinblick auf berechtigte Anliegen und Schutzräume von Frauen. Deshalb setze ich mich dafür ein, dass das Gesetz in der Praxis genau beobachtet und wo nötig weiterentwickelt wird. Wichtige Punkte dabei sind:
- Schutzräume für Frauen weiterhin gewährleisten: Frauenhäuser, Sportvereine oder andere Einrichtungen müssen auch künftig eigene Regelungen für ihre Angebote treffen können.
- Missbrauch verhindern: Es braucht klare Mechanismen, um zu vermeiden, dass das Gesetz zweckentfremdet wird – zum Beispiel durch eine konsequente Umsetzung der vorgesehenen Sperrfrist für Änderungen des Geschlechtseintrags.
- Die Perspektiven der Betroffenen weiter einbinden: Das Gesetz soll in der Praxis wirklich denjenigen helfen, die es betrifft. Daher ist es mir wichtig, ihre Erfahrungen ernst zu nehmen und falls nötig nachzusteuern.
Ich danke Ihnen für Ihr Interesse an diesem wichtigen Thema und stehe Ihnen gerne für weitere Fragen oder Anregungen zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Sanae Abdi