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Frage von Udo S. •

Frage an Sabine Wils von Udo S. bezüglich Umwelt

Hallo Sabine,

am 21. November 1990 ereignete sich in der Nordsee vor der Küste Schottlands ein Erdgas-Blowout. Bei einer Bohrung nach Öl hatte die britische Tochter des Mobil-Konzerns versehentlich eine Methanblase getroffen. Die Reaktion war unspektakulär. Der Lizenznehmer gab die Lizenz an die britische Regierung zurück – und die nahm sie an. Seither sprudelt das Bohrloch vor sich hin. Und niemand scheint sich darum zu kümmern, dass Jahr für Jahr beträchtliche Mengen an Treibhausgasen in die Atmosphäre gelangen. Siehe: http://www.klimaretter.info/meinungen-standpunkte/6692-oelindustrie-im-blinden-fleck-2

Fast 20 Jahre blubbert das Erdgas nun aus dem Bohrloch. Angesichts des massiven Klimaeffekts und auch angesichts der Begrenztheit der Gasvorräte ist dies ein Verbrechen, denn dieser zusätzliche Treibhauseffekt ist unakzeptabel und Gas wird auch als Übergangs-Energieträger benötigt, solange bis ausreichend regenerative Energieträger zur Verfügung stehen.

Wie stehst Du als Abgeordnete dazu?
Was wirst du tun um diese kaum bemerkte Katastrophe zu beenden?

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Antwort von
DIE LINKE

Lieber Udo Schuldt,

ich danke dir, dass du mich auf dieses Problem aufmerksam gemacht hast.

Es ist für mich unvorstellbar, dass seit 1990 aus diesem Bohrloch Treibhausgase in die Atmosphäre austreten, die äquivalent zu einer jährlichen Menge von 2,7 Millionen Tonnen Kohlendioxid sind, in einer Zeit, in der die Menschheit mit einer massiven globalen Erwärmung des Klimas zu kämpfen hat.
Dieser Vorfall zeigt aber auch, dass an die Verursacher von Umweltkatastrophen oftmals keine adäquaten Forderungen gestellt werden, damit der Schaden beseitigt werden kann und Betroffene angemessen entschädigt werden können.

Ein aktuelles Beispiel ist sicherlich der Golf von Mexiko.
Dort wird den Menschen erzählt, dass bereits drei Viertel des ausgetretenen Öls beseitigt wurde, verdampft ist oder von Bakterien zersetzt wurde. Die Folgen der Ölkatastrophe seien angeblich kaum noch zu spüren. Allerdings wissen die amerikanischen Fischer und Wissenschaftler anderes zu berichten.
An einigen exponierten Stellen, meistens an beliebten Urlaubsorten, wird mit viel Aufwand und mit sauberem Sand so getan, als sei alles nicht so schlimm. Große Teile der US-amerikanische Küste sind jedoch nach wie vor verseucht. Allerdings hat Öl oft die Eigenschaft, unter der Wasseroberfläche zu schwimmen, sodass es weitgehend unsichtbar wird. Ähnlich verhält es sich übrigens auch an den angeblich "sauberen" Abschnitten der Küste. Gräbt man nur wenige Zentimeter tief im Sand, kommen die ersten Ölklumpen zum Vorschein. Daher ist das Buddeln im Sand dort verboten.

Bei den beiden hier diskutierten Fällen geht es offensichtlich darum, die finanziellen Belastungen für die Unternehmen möglichst gering zu halten, eindeutig zu Lasten der Umwelt und des Klimas.

Ich habe daher eine schriftliche Anfrage an die Kommission gestellt, um auf das von dir geschilderte Problem aufmerksam zu machen, aber auch, um konkrete Maßnahmen bezüglich des Gasaustritts vor der schottischen Küste zu erreichen.

Sobald ich die Antwort der Kommission erhalten habe, werde ich sie dir zukommen lassen.

Mit freundlichen Grüßen
Sabine Wils