Frage an Sabine Sütterlin-Waack von Jan H. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Sütterlin-Waack,
Drogen, vor allem Marihuana, werden häufig von Jugendlichen missbraucht. Viele meiner Freunde sind abhängig von verschiedenen der illegalen Drogen. Dies bezieht sich nicht nur auf meinen Freundeskreis, ich sehe genauso wie viele andere Jugendliche kiffen oder auf Ecstacy durch die Clubs laufen.
Wie wollen Sie diesem Problem entgegen gehen? Steht eine Legalisierung und somit eine bessere Kontrolle der Drogen für Sie in Frage? Wieso zieht Deutschlands Drogenpolitik, gerade bei Cannabis, nicht nach, sondern stagniert?
Mit freundlichen Grüßen
Jan Hansen
Sehr geehrter Herr Hansen,
vielen Dank für Ihre Anfrage über abgeordnetenwatch. Zum Thema Mißbrauch von Drogen antworte ich Ihnen wie folgt:
Cannabis ist nach wie vor die Einstiegsdroge Nummer eins und steht am Anfang vieler Drogenkarrieren, mit denen sich Menschen ihr Leben ruinieren. CDU und CSU halten konsequent am Ziel eines suchtfreien Lebens fest. Wir sind gegen Verharmlosung, Liberalisierung und Legalisierung illegaler Drogen, weil der erleichterte Zugang zu Drogen erst recht zum Konsum verleitet. Forderungen nach Drogenfreigabe sind daher keine verantwortliche Alternative zur Suchthilfe. Dies hätte fatale Auswirkungen vor allem auf Kinder und Jugendliche, denn der Gruppendruck für Drogenkonsum würde erhöht und somit die Schwächsten am stärksten gefährdet.
Auch die immer wieder erhobene Behauptung, dass der ausschließliche Konsum von Cannabis harmlos und medizinisch gesehen folgenlos sei, ist schlicht und ergreifend unwahr. Von daher sehen CDU und CSU keinen Handlungsbedarf für Schritte in Richtung Entkriminalisierung.
Die Bekämpfung von Drogen darf sich aber nicht nur auf die illegalen und sogenannten harten Drogen reduzieren. Eine zunehmende drogenpolitische Herausforderung ist der Kampf gegen die legalen Drogen Alkohol und Tabak sowie gegen den stets als "weiche" Droge bezeichnete Cannabis. Die gesellschaftliche Bewertung entwickelt sich hier konträr:
Während der Tabak- und Alkoholkonsum immer restriktiveren Handhabungen unterliegt (Verbesserter Nichtraucherschutz, Sondersteuern auf Alkopops), wird Cannabiskonsum stärker als früher toleriert. Doch Cannabis ist und bleibt eine der Einstiegsdrogen. Auf diesem Feld müssen wir gegensteuern, damit wir in Zukunft kein neues Drogenbehandlungsproblem haben. Drogenprävention ist die effektivste Drogenbehandlung, da sie im besten Falle Drogenkonsum gar nicht erst aufkommen lässt und das drogenfreie Leben als Zielsetzung hat.
Mit freundlichem Gruß
Sabine Sütterlin-Waack