Frage an Sabine Niels von Manfred S. bezüglich Umwelt
1 Mich beschäftigt die unterirdische Speicherung von Kohlendioxid. Was sagen Sie Betroffenen möglicher Erkundungsgebiete in MOL und LOS? Für wie sicher halten Sie die Technik?
2. In der Kita meiner Tochter betreut eine Erzieherin zeitweise bis zu zehn Kinder. Dieses Verhältnis ist ungünstig für Kinder und Personal. Was wollen Sie tun, um die Kitas im Land personell besser auszustatten? Und woher soll das Geld kommen?
Mit freundlichen Grüßen,
Manfred Stiller
Sehr geehrter Herr Stiller,
zu Ihrer ersten Frage stelle ich voran, dass ich den Begriff der "Speicherung" für irreführend im Sinne des Erfinders halte.
Schließlich hat verflüssigtes CO2 keinen volkswirtschaftlichen oder ökologischen Nutzen weswegen es ja in ein ENDLAGER mit hohem Druck verpresst werden soll.
Da es schon heute Bedenken hinsichtlich der Sicherheit gibt: http://co2bombe.de/jm/images/stories/co2/stellungnahme_sachverstaendigenrat-1.pdf bin ich der festen Überzeugung, dass die Entscheidung für CCS eine rein politische Entscheidung ist, die den kurzfristigen finanziellen Gewinn im Auge hat - jedoch nicht die Zukunft. Denn sehen Sie Herr Stiller - das Bundesamt schreibt aufgrund eigener Berechnungen in seiner kürzlich erschienenen Stellungnahme http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3804.pdf "Damit ist derzeit unklar, ob CCS eine Option zur großtechnischen CO2-Emissionsminderung und damit eine bedeutende Maßnahme des Klimaschutzes werden kann."
Damit ist doch das meines Erachtens wichtigste Argument gekippt. Es gibt also kein höheres Ziel! Wenn CCS erprobt werden soll, dann doch bitte nicht in bewohnten Gegenden! Schließlich ist CO2 ab einer Konzentration von 8% im Gasgemisch LUFT tödlich. Ich weise Sie allerdings darauf hin, sehr geehrter Herr Stiller, dass in der bisherigen Fassung das CCS-Gesetz auf dem Bergrecht basiert: Damit würde es sich - stimmten Bundestag und Bundesrat dafür - um Bundesrecht handeln. Somit könnte über die Länder hinweg entschieden werden, dass unterirdische Verklappung von CO2 startet! Deswegen bemühen wir Bündnisgrüne uns darum, dass das Land Brandenburg seine Stimme im Bundesrat für ein klares "NEIN" nutzt.
Ihre zweite Frage:
Wir wollen in einem ersten Schritt, den Betreuungsschlüssel für alle Kinder verbessern (Krippe, Kindergarten, Hort). Brandenburg liegt hier im Bundesvergleich ganz weit hinten: bei den Krippen auf dem letzten Platz.
Wenn wir sagen: "Auf den Anfang kommt es an!" meinen wir die Forderung nach einem Umdenken. Kinder sind die Zukunft. Ihre angemessene Betreuung ist ein wichtiger Baustein in ihrem Leben. Die Betreuungsschlüssel in den Kitas und die Bezahlung von Erzieherinnen und Erziehern muss schrittweise verbessert werden.
Finanziert wird das Ganze dadurch, dass "Demographie als Chance" (Demographischer Wandel: Eine Gesellschaft mit vielen älteren und im Verhältnis zu heute dramatisch wenig jüngeren Menschen). begriffen wird. Mittel, die frei werden, weil es weniger Kinder, weniger Schüler und Schülerinnen gibt, wollen wir in den Bildungsbereich reinvestieren. CDU und SPD haben diese Mittel jahrelang in den sonstigen Landeshaushalt abfließen lassen.
Des Weiteren sind insbesondere Straßenbauvorhaben zu überprüfen! Auch hier müssen demographische Veränderungen berücksichtigt werden! Dadurch dass weniger Menschen im Lande leben, werden die Straßen weniger genutzt. Hier können Mittel für die Bildung akquiriert werden: wir investieren in Köpfe und nicht in Beton!
Für ein Gespräch zu diesen und weiteren Themen stehe ich gern zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Sabine Niels