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Sabine Niels
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Frage von Hans-Jürgen W. •

Frage an Sabine Niels von Hans-Jürgen W. bezüglich Umwelt

welche Position werden Sie nach der Wahl zu den Themen
- Braunkohleverstromung
- CCS
vertreten und wie wollen SIe Ihre Ziele erreichen

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Woldt,

Ihrer Frage entnehme ich, dass Sie meine jetzige Position zum Thema kennen. Wir sind in Brandenburg die einzige Partei, die sich konsequent gegen CO2-Endlager ausspricht.
Der Unterschied in meinem Engagement vor und nach der Wahl besteht also hinsichtlich des Ortes. Ich werde mit den SELBEN Positionen innerhalb des Landtages argumentieren. Ich habe mich besonders intensiv seit Oktober 2008 mit dem Thema Ausstieg aus der Braunkohleverstromung und mit CCS beschäftigt. Dazu habe ich mich u.a. mit den Auffassungen von Herrn Gabriel - der damals noch deutlicher für die Energiewende eintrat, der Brandenburger Landesregierung, Vattenfall, vom Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung und anderen auseinandergesetzt. Auch die Studie der Prognos AG (von Vattenfall beauftragt) zur wirtschaftlichen Situation in der Lausitz habe ich durchgearbeitet.

Die daraus gewonnenen Erkenntnisse, der Erdrutsch in Seese-West im Januar 2009 und das tragische Unglück in Nachterstedt haben mir gezeigt, dass es richtig ist am Ausstieg (bis 2040) aus der Kohleverstromung festzuhalten. Deswegen ist es auf keinen Fall sinnvoll mit CCS auf Neue Endlagerrisiken zu setzen.

Im Landtag, in den Ausschüssen, in Gesprächen, in Debatten und schriftlich werde ich beispielsweise die Einwände des Sachverständigenrates für Umweltfragen zur Thematik verbreiten. Auch die Berechnungen des Umweltbundesamtes sind ein schwerwiegendes Argument gegen die Verklappung von CO2 + X aus Kohlekraftwerken.

Ich werde auch darauf hinweisen, dass mit Zahlungen (Speicherabgabe) zum einen das Risiko eingestanden wird und zum anderen das Problem der jahrtausende währenden Unsicherheit nicht gelöst wird.

Die Chancen, die die Lausitz wirtschaftlich hat - liegen vor allem in der Bewahrung ihrer Grundlage: Erde, Kultur, Wasser und glückliche Menschen und Tiere.

Ein totgeschwiegenes Problem, was der Braunkohleraubbau mit sich bringt, ist der sinkende Wasserhaushalt durch die Verdunstung in den Restseen. Außerdem ist die anhaltende Verschmutzung des Trinkwassers anhand des hohen Sulfatgehaltes messbar. Dieses zu saure Wasser trinken beispielsweise die Menschen in Frankfurt (Oder), die nur vom Wasserwerk Briesen versorgt werden. Es gibt kein Mittel um der Versauerung des Wassers beim Abbaggern der Kohle ausreichend entgegenzuwirken. Auch eine Reinigung in den Wasserwerken ist bisher nicht möglich. Dieses kostbare Gut:
Wasser muss in seiner Qualität erhalten werden! Durch CCS käme eine weitere Bedrohung unseres Trinkwassers auf uns zu.

Sehr geehrter Herr Woldt, hoffentlich habe ich Ihre Frage ausreichend beantwortet. Wenn nicht ? geben Sie mir bitte Bescheid - dann füge ich gern etwas zur Klärung hinzu.

Mit freundlichen Grüßen

Sabine Niels