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Sabine Leutheusser-Schnarrenberger
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Frage von Thea R. •

Frage an Sabine Leutheusser-Schnarrenberger von Thea R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Bundesministerin,

ich weiß, dass Sie Fragen hier nicht beantworten, glaube aber, dass Sie über die Eingänge hier informiert werden:

Das Urteil des LG Köln hat abgewogen zwischen den Rechten der Eltern und den Rechten des Kindes in der Frage der Beschneidung. Die Richter kamen zu der Auffassung, dass die Beschneidung in der jüdischen Religion und bei den Muslimen nicht zwingend ist.
Im Gegensatz dazu wurde nach dem Urteils erklärt, dass ohne die Beschneidung von Jungen, jüdisches und moslemisches Leben in Deutschland nicht möglich sei.

Im Koran gibt es keine einzige Stelle, die die Beschneidung vorschreibt. Und selbst bei Juden stellt sich in der Praxis heraus, dass unbeschnittene Jungen keine Nachteile erleiden:
http://www.fr-online.de/wissenschaft/beschneidungen-blutiger-eingriff-am-penis,1472788,16643734.html

http://www.fr-online.de/politik/beschneidung–das-wohl-des-kindes-ist-nicht-verhandelbar-,1472596,16659000.html

Viele Eltern lehnen die Beschneidung ihrer Kinder ab, stimmen aber unter dem Druck von Eltern und Verwandten und Geistlichen dann doch zu. Diesen Druck haben Sie gerade auch zu spüren bekommen.
Ein Gesetz gegen Beschneidungen würde diese Betroffenen schützen. Es wäre ein Schutzrecht der Kinder, deren Eltern sich dem Druck nicht widersetzen können. Dieser Schutz ist gerechtfertigt, denn es kommt bei jeder 5. Beschneidung zu Problemen. Von Narbenbildung bis zur teilweisen Amputation des Penis ist dort die Rede, erwachsene Männer klagen über weniger sexuelle Stimulationsfährigkeit, Sex und Masturbation ist oft nur mit Gleitmitteln möglich.
Dies ist ein massiver Eingriff in deren freie Sexualität. Das ist sexuelle Gewalt. Ein Gesetz gegen Beschneidung würde sie schützen.
Wieso halten Sie die Beschneidung für gerechtfertigt, obwohl unbeschnittene jüdische und moslemische Jungen in der Realität keine Einschränkungen erleben, beschnittene Jungen aber bis hin zur Ausübung ihrer Sexualität irreversibel beeinträchtigt werden können?

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Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau Rupprecht,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage. Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass ich diese und auch weitere Fragen über Abgeordnetenwatch zukünftig nicht beantworten werde. Dies möchte ich Ihnen gerne erklären.

Es ist mir ein persönliches Anliegen, mit den Bürgerinnen und Bürgern möglichst direkt und ohne den Umweg über die Vermittlung durch Dritte zu kommunizieren. Ich schätze den direkten Kontakt auf Veranstaltungen in meinem Wahlkreis, per Post oder E-Mail sehr und halte ihn für einen wichtigen Bestandteil meiner politischen Arbeit, den Umweg über eine anonyme Internetplattform hingegen lehne ich ab. Die Erfahrung hat mir gezeigt, dass diese weitgehend anonyme Kommunikation über Abgeordnetenwatch weder den Fragenden noch den Antwortenden vollkommen zufrieden stellt.

Sollten Sie sich für meine politischen Initiativen interessieren, ermutige ich Sie, sich auf meiner persönlichen Internetseite zu informieren und dort direkten Kontakt mit mir aufzunehmen ( http://www.leutheusser-schnarrenberger.de ). Weiterhin können Sie mir Ihre Fragen an mein Berliner Büro ( sabine.leutheusser-schnarrenberger@bundestag.de ) oder an mein Büro im Wahlkreis ( sabine.leutheusser-schnarrenberger@wk.bundestag.de ) zukommen lassen. Es ist für mich selbstverständlich, jegliche Anfragen aus meinem Wahlkreis sowie Fragen zu rechtspolitischen Themen schnellstmöglich zu beantworten.

Ich bitte Sie daher um Verständnis, dass ich auf Ihre Frage bei Abgeordnetenwatch lediglich mit diesem Standardschreiben antworte und würde mich freuen, auf direktem Wege von Ihnen zu hören.

Mit freundlichen Grüßen

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger

Anmerkung der Redaktion
Dieser Text ist ein Standard-Textbaustein, der die Frage nicht beantwortet. Wir zählen sie daher nicht in der Statistik.