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Sabine Leutheusser-Schnarrenberger
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Frage von Max H. •

Frage an Sabine Leutheusser-Schnarrenberger von Max H. bezüglich Recht

Sehr geehrte Frau Leutheusser-Schnarrenberger,

sie haben mich bisher immer beeindruckt, wie sie unseren Rechtstaat verteidigt haben, selbst gegen Widerstände in ihrer eigenen Partei. Dass sie aber jetzt in Sachen kindlicher Zwangsbeschneidung anscheinend ein Körperverletzungs-Legitimerungs-Spezialgesetz verfassen wollen schockiert mich.
Es ist doch Tatsache, dass es Männer gibt, die unter dem an ihnen ohne ihr Einverständnis vorgenommen Eingriff später leiden. Das alleine sollte doch Grund genug sein, um zu sagen: erst im selbstbestimmten Alter.
Alle Kinder haben doch lt. BGB ein Recht auf eine gewaltfreie Erziehung. Auch Jungen. Das muss doch auch für religiöse Erziehung gelten. Wie kann eine blutige, immer mit Schmerzen (auch bei Betäubung, dann kommen die Schmerzen später) verbundene OP etwas anderes sein als Gewalt? Wenn schon eine Ohrfeige Gewalt ist! Und eine Ohrfeige bewirkt keinen irreversiblen Verlust eines Körperteils, schon gar nicht einer erogenen Zone.
Klarer als bei der Zwangsbeschneidung kann eine objektiv-rational-medizinisch nicht gerechtfertigte Körperverletzung gar nicht sein.
Die Gesellschaft ist doch nicht mehr auf dem Stand vor 4000 Jahren, sie hat sich weiterentwickelt, die Rechte von Kindern und der Schutz von Kindern werden heute ernst genommen. Man muss bei der Haltung einiger PolitikerInnen fast den Eindruck haben: es geht doch "nur" um Jungen. Es geht ja nicht um Frauenrechte.
Warum sollten Männer kein Recht haben, über die Integrität ihrer Genitalien selbst zu entscheiden?
Ist es entscheidend, dass sich viele Opfer hinterher nicht als Opfer fühlen und selbst wieder zu Tätern werden? Das ist bei der Mädchenbeschneidung auch die Regel. Wie kann es sein, dass Jungen schlechter gestellt werden, wenn vergleichbare oder sogar geringfügigere Beschneidungsformen bei Mädchen schwer bestraft werden? Muss nicht die Amputation von erogenen Zonen bei Kindern generell und ohne Ausnahme bestraft werden?

Mit freundlichen Grüßen,

Max Herbheimer

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Herbheimer,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage. Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass ich diese und auch weitere Fragen über Abgeordnetenwatch zukünftig nicht beantworten werde. Dies möchte ich Ihnen gerne erklären.

Es ist mir ein persönliches Anliegen, mit den Bürgerinnen und Bürgern möglichst direkt und ohne den Umweg über die Vermittlung durch Dritte zu kommunizieren. Ich schätze den direkten Kontakt auf Veranstaltungen in meinem Wahlkreis, per Post oder E-Mail sehr und halte ihn für einen wichtigen Bestandteil meiner politischen Arbeit, den Umweg über eine anonyme Internetplattform hingegen lehne ich ab. Die Erfahrung hat mir gezeigt, dass diese weitgehend anonyme Kommunikation über Abgeordnetenwatch weder den Fragenden noch den Antwortenden vollkommen zufrieden stellt.

Sollten Sie sich für meine politischen Initiativen interessieren, ermutige ich Sie, sich auf meiner persönlichen Internetseite zu informieren und dort direkten Kontakt mit mir aufzunehmen (www.leutheusser-schnarrenberger.de). Weiterhin können Sie mir Ihre Fragen an mein Berliner Büro ( sabine.leutheusser-schnarrenberger@bundestag.de ) oder an mein Büro im Wahlkreis ( sabine.leutheusser-schnarrenberger@wk.bundestag.de ) zukommen lassen. Es ist für mich selbstverständlich, jegliche Anfragen aus meinem Wahlkreis sowie Fragen zu rechtspolitischen Themen schnellstmöglich zu beantworten.

Ich bitte Sie daher um Verständnis, dass ich auf Ihre Frage bei Abgeordnetenwatch lediglich mit diesem Standardschreiben antworte und würde mich freuen, auf direktem Wege von Ihnen zu hören.

Mit freundlichen Grüßen

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger

Anmerkung der Redaktion
Dieser Text ist ein Standard-Textbaustein, der die Frage nicht beantwortet. Wir zählen sie daher nicht in der Statistik.