Frage an Sabine Dittmar von Hubertus S. bezüglich Verteidigung

Sehr geehrte Frau Dittmar,

vielen Dank für Ihre Antwort auf meine Frage vom 5. Mai 2020. Leider wirft diese mehr Fragen auf, als sie beantwortet.

Wenn ich Sie richtig verstanden habe, unterstützen Sie die Forderung Ihres Fraktionschefs nach einem Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland explizit nicht.
Wie stehen Sie dann zu dem Bundestagsbeschluss aus 2010, der genau das mit breiter Mehrheit beschlossen hat? Halten Sie dessen Missachtung um für einen angemessenen Umgang mit dem Mandat unserer Volksvertretung? Wie stehen Sie zu dem (doch sehr unilateralen) Umgang der USA mit für Europa und die Welt existentiellen Rüstungskontrollabkommen (Kündigung von INF, Desinteresse an START etc.)? Warum läßt es die SPD als Teil der Bundesregierung es zu, dass in Büchel neue Atombomben stationiert werden, obwohl sie doch immer Abrüstung verspricht und die Welt eigentlich von Atomwaffen befreien will?

Halten Sie es nicht für geboten, dass Deutschland als Antwort auf das neuerliche Wettrüsten endlich dem Atomwaffenverbotsvertrag beitritt? Schließlich haben bereits 122 Staaten für die Annahme dieses Vertrages gestimmt, 81 haben ihn unterzeichnet und 39 bereits ratifiziert, das ist wahrlich ein multilaterales Projekt! Können Sie sich vorstellen, dass die SPD hier die Initiative ergreift und etwas von ihrer anscheinend verschütteten friedenspolitischen Kompetenz zurückgewinnt?

Mit freundlichen Grüßen
H. S.