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Sabine Bätzing-Lichtenthäler
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Frage von Gerhard A. •

Frage an Sabine Bätzing-Lichtenthäler von Gerhard A. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Bätzing,

Einige Anmerkungen zum Thema Nichtrauchergesetz in Gaststätten.
Siet 1.August gilt in Baden Württemberg das Nichtraucherschutzgesetz. Wie die Politiker immer betonen wird es keinerlei Einbußen für die Gastwirte kommen. Ja, sie dürfen sogar das Rauchen in abgetrenten Räumen erlauben. Soweit die Theorie der Politiker.....
Aber was machen die weniger glücklichen Gastwirte, die keinen solchen Raum zu Verfügung haben?

Ich als direkt betroffner Cafebetreiber befinde mich in dieser Lage und die jetzigen Erfahrungen zeigen, kaum ist das Wetter schlecht, bleiben die Raucher fern. die letzten kühlen Tage bescherten mir einen Umsatzrückgang um ca. 50%. Wenn diese Tendenz so anhält, werde ich wohl oder übel das Cafe schließen müssen. So oder ähnlich wird es wohl vielen meiner Kollegen ergehen, die die Normalisierung in einigen Monaten leider nicht mehr erleben werden. Aber das schert ja die Politiker nicht, denn viele dieser Wirte sind ja Selbstständig und haben somit nicht mal Anspruch auf Arbeitslosengeld (wenn sie sich nicht freiwillig versichert haben). Somit ist der Fall vom "Selbstständigen Unternehmer" zum Sozialfall vorprogrammiert.

Und noch eine Anmerkung, da Sie ja so sehr in andere Länder schauen, wo alles soooo gut ist. In der USA ist der Waffenbesitz für jeden erlaubt, wieso also nicht auch bei uns? Würde sicher viele Arbeitsplätze schaffen.... Nur so am Rande.

Auf uns Raucher wird zur Zeit eine richtige Hexenjagd gemacht. Aber das liebe Geld schiebt der Staat liebend gerne ein und die Arbeitsplätze sind auch herzlich willkommen.

In diesem Sinne

G. Aigner

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Aigner,

ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, dass die Regelungen zum Nichtraucherschutz in Gaststätten in eigener Zuständigkeit von den Ländern getroffen wurden. Ich empfehle Ihnen daher, Ihre Kritik an die Landesregierung von Baden Württemberg zu richten.

Trotzdem lässt mich Ihre Meinungsäußerung nicht unberührt und ich kann Ihre Sorgen um die berufliche Existenz sehr gut nachvollziehen. Allerdings bitte ich Sie zu bedenken, dass ein Rückgang von Café-Besuchern bei schlechtem Wetter auch andere Ursachen als die Regelungen zum Nichtraucherschutz haben kann. Mich erreichen auch Zuschriften von Bürgern, die sich freuen, endlich wieder ein Café besuchen zu können, ohne vom Nebentisch "vollgequalmt" zu werden.

Obwohl ihre zweite Frage, wieso in Deutschland im Gegensatz zu den USA der Waffenbesitz nicht für jeden erlaubt ist, möglicherweise polemisch gemeint war, möchte ich darauf Bezug nehmen. Ich schaue zwar über den Horizont deutscher oder europäischer Grenzen hinweg auch in andere Länder, aber ich überlege sehr genau, was ich für positiv und im Interesse der Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger unseres Landes liegend halte. Waffenbesitz für jeden zählt nicht dazu.

Mit freundlichen Grüßen
Sabine Bätzing

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