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Frage von Susanne B. •

Frage an Rüdiger Kruse von Susanne B. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Bezüglich der von Ihnen gemachten Äußerungen über das Projekt im Niendorfer Gehege - ich las gestern im "Hamburger Abendblatt" über die Dimensionen des Baus und war ENTSETZT (wie kann man auf die Idee kommen, einen 5stöckigen Bau mitten in einen Wald zu setzen??) - bin ich nicht der Meinung, daß "Abgeordnetenwatch" nicht das geeignete Forum ist, sich darüber auszutauschen. Gerade WEIL Sie offensichtlich auch beruflich mit diesem Projekt recht eng verbandelt sind, ist es schon moralisch Ihrerseits geboten, auf alle gestellten Fragen offen und ehrlich und vor allem VOLLSTÄNDIG auch auf dieser Ebene zu antworten. Meine Vorfrager haben zu Recht infrage gestellt, daß das Haus lediglich zu Schulungs- und Informationszwecken für Schulkinder dienen soll (wogegen auch kaum was einzuwenden wäre). Da aber auch die Rede von Büros für Ihre Mitarbeiter und einem Cafe (wohl eher in die Richtung kommerziell gehend), möchte ich gerne wissen, wie Sie als Abgeordneter hier noch zwischen beruflichen Belangen und den Belangen der Stadt und Ihrer Bewohner trennen können. Und noch nebenbei: gibt es nicht genug leerstehende Büroräume in Hamburg - auch in der Nähe des Niendorfer Geheges -, die Sie nutzen könnten, ohne weitere Waldflächen hierfür zu opfern?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Blum,

mit Ihrem Beitrag werfen Sie durchaus eine grundsätzliche, politische Frage auf. Das das Haus (Welches übrigens nicht mitten im Wald stehen soll, sondern am Rande, 200m weiter beginnt die Bebauung mit Einzelhäusern und mehrgeschossigem Wohnungsbau) ein Angebot vor allem für Schulkinder sein soll, dagegen, sagen Sie, sei kaum etwas einzuwenden. Aber das Cafe darin wäre ja wohl eine kommerzielle Nutzung.
Die politische Frage die sich hier stellt ist die, wie Einrichtungen wie ein Haus des Waldes oder auch kulturelle Angebote im laufenden Betrieb finanziert werden sollen. Stets nur durch dauerhafte staatliche Zuschüsse, oder auch durch eigene Einnahmen. Das Haus des Waldes ist so konzeptioniert, dass es ohne staatliche Zuschüsse auskommt. Darum gibt es auch ein gastronomisches Angebot. Wie übrigens in den meisten Museen und ähnlichen Einrichtungen.
Es wird hier also ein neues umweltpädagogisches Angebot (das Sie ja begrüßen) geschaffen, ohne dass es mit den bestehenden Angeboten in Konkurrenz um die ohnehin knappen staatlichen Zuschüsse tritt. In meiner politischen Tätigkeit bin ich gefordert daran mitzuwirken, den Haushalt der Stadt zu konsolidieren. Da bin ich über jedes neue Projekt, dass die Stadt attraktiver macht ohne die Staatskasse zu belasten froh.

Das von Ihnen an dieser Stelle begrüßte umweltpädagogische Angebot wird auch dadurch ermöglicht, dass an eben dieser Stelle im Niendorfer Gehege der eine oder andere Besucher einen Kaffee trinkt oder etwas ißt. Und das dieses gastronomische Angebot ebenfalls die Kriterien der Nachhaltigkeit erfüllen wird, und so auch das Thema des Hauses widerspiegeln wird, dessen können Sie versichert sein.

Auch sie fragen nach einem möglichen Konflikt zwischen meiner Abgeordnetentätigkeit und meinen beruflichen Aufgaben. Da das Haus des Waldes ein Angebot an die breite Öffentlichkeit ist, und die Inhalte allgemein auf Zustimmung stoßen, gibt es glücklicherweise keinen Interessenskonflikt zwischen meinem beruflichen Engagement für dieses Projekt und dem politischen Auftrag dem Wohl der Stadt zu dienen.

Beste Grüße

Rüdiger Kruse