Frage an Rudolf Lang von Karl Heinz S. bezüglich Energie
Sehr geehrter Herr Lang, wie stehen Sie zum derzeit von der CSU in Frage gestellten Atomausstieg?
mfg
Zum schnellstmöglichen Atom-Ausstieg gibt es nur eine Alternative - und die ist leider nur theoretisch möglich:
Unser Staat übernimmt keinerlei Kosten, Schäden, Bürgschaften und Entsorgungsleistungen für die Atom-Industrie:
- Bund und Länder finanzieren allenfalls die universitäre Forschung und Lehre zum Thema Atomphysik und die für die Grundlagenforschung allgemein gewünschte Ausstattung (z.B. Teilchen-Beschleuniger);
- Ansonsten gewähren staatliche Stellen der Atom-Industrie keinerlei finanzielle und sachliche Unterstützung;
- Betrieb, Entsorgung und dauerhaft sichere Endlagerung mit Nachsorge bis zum Abklingen schädlicher Strahlung ist unter strenger staatlicher Aufsicht ausschließlich Sache der Anlagen-Betreiber, die dafür alle erforderlichen finanziellen Rücklagen bilden;
- Die Anlagenbetreiber sorgen sofort für eine unbegrenzte Haftpflicht-Versicherung für den Schadenfall und die für die Abwicklung eines Super-GAU (größter anzunehmender Unfall) nötige Infrastruktur.
Vorstehende Vorgaben klingen doch gut und eigentlich selbstverständlich - oder? Leider sind insbesondere die Punkte 3 und 4 weder bezahlbar noch sinnvoll durchführbar: Radioaktive Abfälle strahlen je nach Intensität mehrere 10.000 - 100.000 Jahre. Wer stellt und zahlt Lager, Bewachung, Betreuung und erforderliche Nachsorge? Bei einem Super-GAU in Deutschland oder im nahen Ausland muss unser Land weiträumig in kürzester Zeit evakuiert werden! Bei den aktuellen Stau-Meldungen von der Autobahn kann man nur sagen: Viel Spaß mit etlichen Millionen panischer Menschen! Und die daraus folgenden Schäden können wohl alle Versicherungen der Welt gemeinsam nicht ausgleichen!
Also am besten die genannten Kosten auf den Strom-Preis umlegen! Dann ist das Thema Atomstrom in wenigen Tagen erledigt.
P.S.: Die Schäden durch den Uran-Abbau sind dabei noch gar nicht einbezogen!
Rudolf Lang