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Frage von Hildegard Z. •

Frage an Rudolf Lang von Hildegard Z. bezüglich Gesundheit

Es ist allgemeiner Erkenntnisstand, dass die Mobilfunktechnik biologische Systeme (Menschen, Tiere, Pflanzen) negativ beeinflusst. Das gilt nicht nur für die ständig steigende Zahl von Sendemasten, sondern auch für den "hausgemachten" elektromagnetischen Wellensalat aus DECT-Schnurlos-Telefon, W-Lan, Funk-Wetterstation, Funk-Lautsprecher, Funk-Tastatur, Funk-Maus, digitalem Babyphon usw. Welche Möglickeiten sehen Sie, dem Gesundheitsschutz der Bevölkerung einen angemessen Stellenwert einzuräumen und der Rücksichts- und Maßlosigkeit beim Netzausbau Einhalt zu gebieten?

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Antwort von
ÖDP

Der schrankenlose Mobilfunkausbau und - schlimmer noch - der freie Verkauf von Strahlenquellen für die eigene Wohnung (DECT-Telefone / WLAN / Babyphone u.a.) sind ein Musterbeispiel der unheilvollen Verbindung von Kommerz und Politik: Die deutschen Grenzwerte sind einseitig von der Mobilfunk-Industrie diktiert, absurd hoch und haben mit Gesundheitsschutz der Bevölkerung nichts zu tun. Infoquellen hierzu gibt es reichlich: Einfach ´mal "googeln" mit "mobilfunk grenzwerte" ( + besonders empfohlen "Dr. Bergmann"). Es ist bezeichnend, dass die ersten brauchbaren Untersuchungen zu Gesundheitsgefahren von Privatpersonen durchgeführt wurden: "Naila-Studie" - Hausarzt / "Geldrollen-Effekt" - Jugend forscht (haarsträubend: 20 Sekunden Handy-Telefonat verändern das Blutbild sichtbar!)

Wir brauchen vor allem schnellstmöglich eine drastische Senkung der Grenzwerte von derzeit 4,5 - 10 W/qm auf die Salzburger Vorsorgegrenzwerte von 0,01 W/qm - außen und 0,001 W/qm im Innenbereich (also auf ein Tausendstel bis Zehntausendstel !)- vor allem in Schlafräumen. Mobilfunk ist da noch problemlos technisch möglich - außer vielleicht in der Tiefgarage. Diese Grenzwerte müssen auch im privaten Bereich gelten: Niemand hat das Recht, mit seinem PC oder Schnurlos-Telefon die Nachbarwohnung zu verstrahlen und umgekehrt: Jeder, der sich nicht (wie z.B. Raucher) selbst schädigen will, hat das Recht auf ein weitgehend strahlenfreies Wohn- und Arbeitsumfeld.

Wir brauchen auch eine unmittelbare Mitbestimmung der Kommunen und Bürger beim Mobilfunk-Ausbau: Doppel- und Dreifach-Abdeckung (und mehr) durch verschiedene Mobilfunk-Anbieter belastet unnötig und ist auch volkswirtschaftlicher Unfug.

Vor allem brauchen wir klare Warnhinweise für alle Funk-Geräte im privaten Bereich und ein Handy-Verbot für Kinder - gerade für diese sind die gesundheitlichen Auswirkungen im Kopfbereich dramatisch. Realistische Langzeit-Auswirkungen werden wir erst nach 20 - 30 Jahren Handy & Co. feststellen - auf einen zweiten "Asbest-Skandal" können wir aber gern verzichten. Ein paar Milliarden Mehrkosten der Mobilfunk-Industrie sind immer noch viel billiger und humaner als entsprechende Folgekosten im Gesundheitswesen.

Rudolf Lang, Vorsitzender