Was rechtfertigt den Politikwechsel im Tierschutz in Brandenburg? In den vergangenen 4 Monaten wurden die Verbote und Einschränkungen von Tierversuchen drastisch erhöht (50-85% der beantragten Tiere).
- Betroffen sind Tierversuche zum Zweck der Entwicklungsbegleitung und Zulassung von neuartigen Medizinprodukten, die unmittelbar der Heilung von schwerst verletzten oder erkrankten Patienten dienen
- Betroffen sind Tierversuche, die Ärzte, medizinischem Assistenzpersonal und deren Arbeitgeber zum Zweck der ärztlichen Fortbildung langjährig durchführten und die mit diesen Entscheidungen ersatzlos ausfallen.
- im Bund diskutiert die Grünen mit allen Beteiligten gerade über machbare Wegen in der Reduktion (3-R-Strategie)
- in Brandenburg bestimmen dagegen Verbote und Einschränkungen das behördliche Vorgehen.
Sehr geehrter Herr Dr. Z.,
Tierversuche sind bekanntlich umstritten. Doch für mich ist klar, gerade in der Medizin, bei der Erprobung von Medikamenten und OP-Verfahren sind sie weiterhin notwendig, da alternativlos.
Einrichtungen wie „Medizin im Grünen“ in Wendisch-Rietz beweisen in vorbildlicherweise, dass Tierwohlrechtliche Belange berücksichtigt werden, wenn es um den medizinischen Fortschritt geht.
Von daher ist es nicht gerechtfertigt, dass ohne Ankündigung, Diskussion und Kommunikation diese Einrichtung derart massiv drangsaliert wird und damit nicht nur der Bestand dieser Einrichtung gefährdet ist, sondern neue Operationsverfahren und Medizinprodukte nicht mehr adäquat getestet werden können. Ich hoffe, dass das zuständige Landesamt in Brandenburg zu einer sachlichen Bewertung zurückkehrt. Ich werde mich jedenfalls weiterhin dafür einsetzen.
Mit freundlichen Grüßen
Ronny Kretschmer