Wie stehen Sie zu der Meinung von Herrn Höcke, wonach das gemeinsame Lernen von Schüler*innen mit und ohne Behinderung bzw. psychischen Erkrankungen, keine Vorteile für die Schüler bringen würde?
Diese Meinung vertrat Höcke im Sommerinterview des MDR.
Angehörige von NS-Opfern zeigten nach diesem Interview mit Höcke, dass es Parallelen zu dem 1933 von den Nazis verabschiedete „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ gibt.
Sehr geehrter Herr G.,
ich kenne das Interview nicht. Aus meiner Sicht darf keiner benachteiligt werden und jeder muss die für ihn bestmögliche Förderung bekommen. Sie sprechen hier körperliche wie auch z.B. psychische Einschränkungen an. Wie und auch ob dies in einer gemeinschaftlichen Beschulung oder auch in bestimmten Förderschulen für das Kind praktikabel und auch gut ist, muss im Einzelfall entschieden werden. Wir haben ein sehr gutes Förderschulsystem, bis hin zu Blindenschulen. Welche auch von den Eltern als sehr positiv wahrgenommen werden. Auch die LRS Klassen ermöglichen den Kindern eine sehr gute Förderung, bis zu Eingliederung in die Regelklassen.
Zur Wahrheit gehört auch dazu, dass wir einen enormen Lehrermangel haben. Die Lehrer sind an der Belastungsgrenze, auch was den binnendifferenzierten Unterricht betrifft. Das haben Anhörungen im Sächsischen Landtag gezeigt.
Hier noch der Standpunkt aus unserem Wahlprogramm:
Bildung und Forschung
Die AfD fühlt sich dem Humboldtschen Bildungsideal verpflichtet. Der Wissenschaftsbetrieb muss vor ausufernden bürokratischen Regelungen geschützt werden und die Wissenschaft frei von ideologischen Zwängen sein. Die Freiheit von Forschung und Lehre ist nur durch eine verlässliche staatliche Grundfinanzierung gewährleistet. Die AfD fordert deshalb, die oft politisch-ideologische Vergabe von staatlichen Drittmitteln durch eine Erhöhung der Grundfinanzierung zu ersetzen.
Wieder Diplom, Magister und Staatsexamen – keine “Gender-Forschung” mehr
Die Gender-Forschung erfüllt nicht den Anspruch, der an seriöse Forschung gestellt werden muss. Bestehende Gender-Professuren sollen nicht mehr nachbesetzt, laufende Gender-Forschungsprojekte nicht weiter verlängert werden.
Die Änderung des bewährten Studiensystems durch die Einführung von Bachelor- und Masterstudiengänge (Bologna-Prozess) war insgesamt ein Missgriff. Die AfD fordert die Rückkehr zu den bewährten Studienabschlüssen Diplom, Magister und Staatsexamen mitsamt der entsprechenden Regularien.
Unser Schulsystem: Stark durch Differenzierung
Schüler haben unterschiedliche Begabungen und Bedürfnisse. Deshalb lehnt die AfD alle Arten von Gesamt- oder Einheitsschulen ab. Wir wollen das bewährte differenzierte Schulsystem erhalten. Unsere Kinder haben ein Recht darauf, in einem nach oben und unten durchlässigen Schulsystem Erfolge, aber auch Niederlagen erfahren zu können.
Im Einzelnen fordern wir:
– Statt der sogenannten „Kompetenzen“ müssen an den Oberschulen wieder Bildungsinhalte im Mittelpunkt eines vom Fachlehrer geleiteten Unterrichts stehen.
– Wir wollen, dass an unseren Schulen wieder Leistung und Disziplin einziehen.
– Die Wahlfreiheit zwischen Halbtags- und Ganztagsklassen muss erhalten bleiben.
– Die duale Ausbildung in Unternehmen und staatlichen Berufsschulen ist ein Erfolgsmodell. Berufliche Fach- und Meisterschulen müssen als tragende Säulen der beruflichen Bildung und des lebenslangen Lernens erhalten und gestärkt werden.
– Eine einseitige Hervorhebung der Homo- und Transsexualität lehnen wir ebenso entschieden ab wie die ideologische Beeinflussung durch das „Gender-Mainstreaming“.
– Wir wollen keine ideologisch motivierte Inklusion „um jeden Preis“. Die AfD setzt sich für den Erhalt der Förder- und Sonderschulen ein.
– Ebenso fordert die AfD, keine Frühsexualisierung in Krippen, Kindergärten und an den Schulen zuzulassen und die Verunsicherung der Kinder in Bezug auf ihre sexuelle Identität einzustellen.
– Die AfD lehnt Geschlechterquoten im Studium oder in der Arbeitswelt generell ab, da Quoten leistungsfeindlich und ungerecht sind und andere Benachteiligungen schaffen.
Viele Grüße
Romy Penz