Roman Kremer
parteilos
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Frage von Benjamin P. •

Frage an Roman Kremer von Benjamin P. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Guten Nachmittag,

ich habe da mal eine Frage, wie stehen Sie zu Studiengebühren? Da immer mehrere junge Heranwachsende neben dem Studium ihr Geld für Wohnung, etc. sebst erarbeiten müssen, bleibt dadurch immer weniger Zeit sich spezieller Vorzubereiten und mehr Energie und vorallem Zeit(mein Tag hat leider immer nur 24 Stunden) in die Vorbereitung der Uni zu stecken.
Ihre Meinung dazu würde mich interessieren,

Gruß Benny

Antwort von
parteilos

Lieber Benny,

Studiengebühren in ihrer derzeitigen Form lehnen die Piratenpartei und ich ab. Ich habe die Einführung in Baden-Württemberg selbst als Student miterlebt und konnte am eigenen Leib erfahren, dass sich die Qualität der Ausbildung keineswegs verbessert hat. Die Studiengebühren wurden auch erst "notwendig", weil das Land die Unis systematisch kaputtgespart hat. Nun haben viele Studenten große Schwierigkeiten, ihr Studium zu finanzieren (bzw. viele Schüler fangen gar kein Studium mehr an). Diese soziale Ungerechtigkeit ist dabei keineswegs notwendig: Wenn selbst Rheinland-Pfalz sich ein gebührenfreies Studium leisten kann, dann sollte es das reiche Baden-Württemberg erst recht können.

Neben diesen grundsätzlichen Überlegungen finde ich aber auch die Art und Weise, wie die Studiengebühren umgesetzt wurden, bar jeder Vernunft. Wenn man nun Studiengebühren befürworten würde - was ich nicht tue - hätte mit nachgelagerten, gehaltsabhängigen Studiengebühren, die erst nach dem Studium und mit festem Arbeitsplatz zurückgezahlt werden müssen, die Sozialverträglichkeit deutlich besser gestalten können. Auch eine Fächerbindung wäre begrüßenswert gewesen, damit die Studiengebühren auch wirklich dem eigenen Studienfach und nicht nur den teuren Studiengängen zu Gute kommen.

Insgesamt gesehen halte ich die Studiengebühren in Baden-Württemberg in ihrer derzeitigen Form also sowohl für prinzipiell falsch als auch handwerklich schlecht.

Beste Grüße,

Roman Kremer