Frage an Rolf Reincke von Kerstin B. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrter Herr Reincke,
auf dem ehemaligen Bahngelände in „Altona Mitte“ sollen in Zukunft 3000 Wohnungen entstehen.
Ich gehöre einer Baugemeinschaft an (WGJA) und würde gerne zusammen mit den anderen MitstreiterInnen dort wohnen.
Wie stehen Sie zu einem autofreien Projekt auf dem Gelände und was werden Sie dafür tun, dass Baugemeinschaften auf das Gelände kommen.
Was werden Sie unternehmen, damit die Investoren die Grundstücke für Baugemeinschaften und soziale Projekte zu angemessenen Preisen abgeben?
Mit freundlichen Grüßen
K.Bojang
Sehr geehrte Frau Bojang,
vielen Dank für Ihre Frage; bitte entschuldigen Sie, daß meine Antwort terminlich bedingt ein paar Tage gedauert hat.
Aus meiner Zeit im Planungsausschuß der Bezirksversammlung Altona und im Stadtentwicklungsausschuß der Hamburgischen Bürgerschaft weiß ich, wie wichtig eine breit angelegte Wohnungsbaupolitik ist, die, sofern irgend möglich, vielen Menschen einen angemessenen Wohnraum bietet.
Das von Ihnen angesprochene Bahngelände "Altona Mitte" wird nicht nur den Bezirk, sondern die ganze Stadt verändern; deshalb hat der Hambuger Senat auch eine sog. Evokation beschlossen, d.h., die gesamte Planung wird von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt getragen unter Beteiligung des Bezirks. Das Gelände bietet einen sehr großen und, abgesehen von der Hafencity, einen nie dagewesen Raum für vielfältigste städtebauliche Aspekte. Es entseht dort ein ganz neuer Stadtteil mit Wohnungen, Gewerbe, Einzelhandel, aber sicher auch Sportanlagen, kulturellen Einrichtungen, Schulen, Kitas und vielleicht auch ein oder zwei Kirchen.
Ich halte es deshalb für selbstverständlich, neben dem freifinanzierten Eigentums- und Mietwohnungsbau, auch Sozial- und Genossenschaftswohnungen vorzusehen. Aus meiner Sicht wäre es eine große Überraschung, wenn dort nicht auch weitergehendere Wohnformen, wie bspw. die von Ihnen präferierten Wohngemeinschaften ihren Platz hätten. Ob damit gleichzeitig ein autofreies Projekt möglich wäre, vermag ich derzeit nicht abschließend zu beurteilen, aufgrund der vorhandenen Fläche sollte dies aber räumlich durchaus möglich sein. Bei einem entsprechenden ausreichenden Interesse seitens eines oder mehrerer Investoren, würde ich mich sehr gern dafür einsetzen, den Flächenverkauf zumindest zum Teil so zu gestalten, daß derartige Projekte realisiert werden können, dabei aber die wirtschaftlichen Aspekte berücksichtigt werden, soll heißen, es muß sich insgesamt, nicht nur auf den Projektbereich, rechnen.
Ich würde derartige Projekte deshalb auch nicht zwangsläufig auf autofreie Bereiche begrenzen wollen, sondern könnte sie mir durchaus auch im Bereich der Integration von Menschen mit geistigen und/oder körperlichen Beeinträchtigungen sowie Mehrgenerationen-Wohnen vorstellen, um nur zwei weitere Aspekte zu benennen.
Um Ihnen vielleicht bereits jetzt ein wenig zu helfen - falls Sie es nicht ohnehin schon wissen - verweise ich gern auf folgende Informationsmöglichkeiten:
Unter nachfolgendem Link sollte sich bei kooperativer Technik die Agentur für
Baugemeinschaften finden. Anschließend habe ich noch die Ansprechparterinnen bei
Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt sowie der Finanzbehörde/Abteilung Immobilienmanagement beigefügt.
http://www.hamburg.de/start-unter-baugemeinschaften/
Ihre Ansprechpartner:
Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Amt für Wohnen, Stadterneuerung und
Bodenordnung
Agentur für Baugemeinschaften
Angela Hansen
Wexstraße 7 (Zugang über Alter Steinweg 4)
20355 Hamburg
Tel. (040) 42840 - 8458
E-Mail Angela.Hansen@bsu.hamburg.de
http://www.hamburg.de/baugemeinschaften
Finanzbehörde Immobilienmanagement
Ute Stoldt
Dammtorstraße 7
20354 Hamburg
Tel. (040) 428 23 - 4045
E-Mail: Ute.Stoldt@fb.hamburg.de
Hamburgische Wohnungsbaukreditanstalt
Besenbinderhof 31
20097 Hamburg
Termine nach Vereinbarung in der Zeit: montags bis donnerstags: 8.00 Uhr - 18.00
Uhr freitags: 8.00 Uhr - 16.00 Uhr
Telefon: 040.24846.480
Ich hoffe, Ihnen hiermit etwas helfen zu können; bitte melden Sie sich gern bei weiteren Fragen.
Herzliche Grüße
Ihr Rolf Reincke,
Staatsrat für Bezirke und Sport