Frage an Rolf Muszeika von Sarah M. bezüglich Kultur
Sehr geehrter Herr Muszeika,
m.E. wird der Bereich alternative Kultur und alternative Medien in Bayern, also Aktionen und Veranstaltungen jenseits riesiger Events und klassischem Theater, viel zu stiefmütterlich behandelt, unterstützt und gefördert. Wie stehen Sie und Ihre Partei in Bayern zu dieser Thematik?
Sehr geehrte Frau Müller,
Sie haben genau den Punkt getroffen. Im allgemeinen werden - ich sage das jetzt mal so - große Events und klassisches Theater nur noch als Schaulaufen benutzt. Ein Hartz IV-Empfänger, der auch mal in den Genuss von Kunst und Kultur kommen will, hat nicht die geringste Chance, an den Bereichen teilzunehmen.
Als Schauspieler und Regisseur habe ich mit vielen Leuten an der Uni Regensburg, an verschiedenen Laienspielgruppen in Regensburg, Schwandorf und Umgebung und in München gearbeitet. Ich habe die Leidenschaft und das Engagement von den Menschen bewundert. Gerade durch die Kunst, egal ob darstellerisch oder bildend, finden die Menschen einen Sinn und Halt. Es ist grob fahrlässig, dass gerade in diesen Bereichen Gelder vorenthalten werden. Die CSU ist ja angeblich so ´christlich´. Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Haben die etablierten Parteien schon mal was davon gehört?
In Regensburg habe ich mich mit einigen anderen Künstlern zusammen getan, um über Fördervereine (in München wurde vor kurzem eines gegründet) uns zu engagieren. Ich persönlich bin ein Opfer der Sparmaßnahmen und muss aus geldlichen Gründen einer anderen Arbeit nachgehen, um später wieder inszenieren zu können.
DIE LINKE hat extra in ihrem Programm die Thematik ´Kunst und Kultur´ gesondert eingeflochten. Da Kunst und Kultur auch in Zusammenhang mit ´Bildung´ steht, ist es gerade für uns - besonders für mich als Direktkandidat - ein m u s s dieses Thema auch an die große Glocke zu hängen.
Ich nehme mal Regensburg als Beispiel: Laienspielgruppen haben oft nicht das Geld, eine Bühne für Veranstaltungen zu mieten. Darum fordere ich, dass die Stadt kostenlos den ambitionierten Musik- und Theatergruppen eine Bühne zur Verfügung stellt. Das wäre schon mal ein Anfang.
Theater ist auch Therapie. Kinder, Jugendliche und alte Menschen haben Freude daran, aktiv sich daran zu beteiligen. Deshalb finde ich es traurig, dass den Menschen durch falsche Sparsamkeit diese Freude kaputt gemacht wird.
Eines kann ich Ihnen versichern: DIE LINKE widmet sich eingehendst diesem Thema in Bayern. Auch in ganz Deutschland. Ehrlich gesagt, ich habe genug, dass immer wieder denen in die Taschen gelangt wird, die sowieso kaum noch Geld zur Verfügung haben.
Leider bin ich im Moment zeitlich sehr eingebunden und bitte Sie mir es nachzusehen, wenn ich jetzt nicht detailliert auf Ihre Frage geantwortet habe. Sie können aber gerne mal unter dielinke-regensburg.de in unser Programm reinschauen und Sie dürfen mich gerne weiterhin befragen, zu diesem oder auch zu anderen Themen. Bitte haben Sie nur dann etwas Geduld, wenn ich nicht sofort antworte. Ich bin viel unterwegs. Aber ich werde mich melden!
Mit freundlichen Grüßen
Rolf Muszeika