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Frage von Peter M. •

Frage an Rolf Kahnt von Peter M. bezüglich Familie

Wie stehen Sie zum hessischen Lehrplan zur frühkindlichen Sexualerziehung seit 2017? Und gibt es möglicherweise Lobbygruppen, die einen zu starken Einfluss auf diesen Lehrplan nahmen?

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Sehr geehrter Herr M.,

vielen Dank für Ihre Frage. Man muss sich zunächst bewusst machen, dass die (noch) regierende schwarz-grüne hessische Landesregierung einen der Aufklärung dienenden Sexualkundeunterricht mit dem neuen Lehrplan durch eine „Sexualerziehung“ ersetzt hat. Das sind zwei Paar verschiedene Schuhe. Aber, es hat alles nichts genützt, weder die Bedenken der katholischen Kirche (die evangelische sagt mittlerweile zu allem Ja und Amen) noch die Ablehnung des Landeselternbeirats haben verhindern können, dass der „Lehrplan Sexualerziehung“ allein im Kultusministerium geboren und umgesetzt worden ist.

Lobbygruppen, wie Sie, verehrter Herr M., dahinter vermuten, kann ich direkt nicht erkennen. Aber, dass linksgrüne Ideologen ihre Finger dabei im Spiel hatten oder haben, das möchte ich nicht ausschließen. Existiert doch mit deren bekanntermaßen häufig gelebter sexueller Vielfalt, wenn man das so anführen darf (Beispiele gab es hinreichende genug, auch an der Bergstraße) eine unverblümt politische Nähe. Zu bemängeln bzw. zu verurteilen ist, dass sich unsere Schulkinder mit nicht altergemäßer „Sexualerziehung“ befassen sollen, statt sich etwa der Fächer Mathematik oder Deutschen intensiv zu widmen. Bekanntermaßen gibt es hier gewaltig große Lerndefizite. So verschwendet man kostbare Zeit mit dem Erlernen von vielfältigen Sexualpraktiken und ihren Ablegern. Sexuelle Anleitungen wie die beispielsweise offiziell in Lehrbüchern anzutreffenden „Möhrenspiele“ oder „Kondom-Führerscheine“ und anderes „sexuelles Ausprobieren“ sind nichts anderes als Tabubrüche und treiben selbst Erwachsenen die Schamröte ins Gesicht. Das Kultusministerium gibt unumwunden zu, dass in „fächerübergreifendem Unterricht Einfluss genommen werden soll auf die Sexualität von Kindern und Jugendlichen bzw. deren Sexualverhalten“.

Dieses Vorgehen verstößt zudem auf eklatante Weise gegen das obliegende Neutralitätsgebot, gegen die Zurückhaltungspflicht und insbesondere gegen das Indoktrinationsverbot an unseren Schulen, wenn bereits Grundschulkinder vielfältige sexuelle Verhaltensweisen vermittelt werden müssen. Ich betrachte diese „Erziehung" als unzulässigen Eingriff in die Intimsphäre junger Menschen, er ist unsensibel und rundweg abzulehnen. Darüberhinaus ist über den Lehrplan „Sexualerziehung“ der Versuch zu sehen, das in Art. 6 des Grundgesetzes wie auch das in Art. 55 der Hessischen Verfassung verbriefte Erziehungsrecht der Eltern massiv zu beeinflussen, gar auszuhebeln. Dagegen sollten sich alle erziehungsverantwortliche Menschen vehement wehren.

ich werde mich im Hessischen Landtag mit meiner AfD-Fraktion mit einem meiner ersten Anträge dafür einsetzen, dass diese Lehrpläne unverzüglich zurückgenommen und mindestens in erträglichem Maß modifiziert werden. Völlig abzulehnen ist die Forderung, dass diversen Lebensformen und Geschlechtern, wie im Lehrplan vorgesehen, „Akzeptanz“ entgegengebracht werden soll. Das geht mir und vielen Menschen zu weit. Dem gegenüber halte ich persönlich Begrifflichkeiten wie die des Respekts oder der Toleranz für wesentlich angemessener, wie sie noch in den Lehrplänen aus dem Jahr 2007 formuliert wurden.

Mit freundlichen Grüßen,

Rolf Kahnt