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Rolf Hempelmann
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Frage von Peter O. •

Frage an Rolf Hempelmann von Peter O. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Hempelmann,

ich möchte lediglich Ihr Abstimmungsverhalten zur Rente mit 67 am 26.2.07 erfahren. Sollte Sie auch hier durch Sprachlosigkeit auffallen, wie bei den bisherigen Fragestellern zu erkennen ist, so ist mir bewußt, daß Sie dieser unverschämten Rentenkürzung natürlich zustimmen. Zur Gedächnis-Auffrischung hier vorgerechnet bei z.zT. notwendigem typischem Renteneintritt mit 60 Jahren bedeuted das: 7 Jahre x 03 % / Monat x 12 Monate = 25,2 % Rentenkürzung !!!
Trotzdem erwarte ich von Ihnen eine konkrete Antwort und keine Allgemeinplätze.

Mit freundlichem Gruß
Peter Obliers

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Obliers,

vielen Dank für Ihre Anfrage auf der Internetseite abgeordnetenwatch.de. Die Zustimmung zur Rente mit 67 war eine bedeutsame und schwierige Entscheidung.

Das neue Renteneintrittsalter trägt der gestiegenen Lebenserwartung und dem längeren Rentenbezug Rechnung und wird somit an die veränderten demographischen Grundbedingungen angepasst. So ist die Rentenbezugsdauer in den letzten 40 Jahren im Durchschnitt um rund 7 Jahre auf nunmehr 17 Jahre gestiegen. Und es ist zu erwarten, dass die Lebenserwartung bis zum Jahr 2030 um weitere 2,8 Jahre anwachsen wird.

Den von Ihnen bemängelten verfrühten Renteneintritt sehen auch wir als zentrales Problem an. Wir wollen dazu beitragen, dass die Berufschancen der Älteren deutlich verbessert werden. Durch das Auslaufen der 58er-Regelung sind die Anreize für eine Frühverrentung für die Unternehmen deutlich reduziert worden. Gleichzeitig wollen wir mit der Initiative 50plus zu einem Mentalitätswechsel beitragen und mit diesem Schritt ältere Arbeitnehmer/innen unterstützen. Für uns ist klar, dass es sich eine moderne Volkswirtschaft nicht leisten kann, auf die Potenziale der Älteren zu verzichten. Der schon heute beklagte Fachkräftemangel in Teilen der deutschen Industrie ist eine Gefahr für wirtschaftliches Wachstum und bedroht damit mittelbar auch die Stabilität unserer sozialen Sicherungssysteme. Um dieser Entwicklung entgegen zu steuern, bleibt für die Zukunft kein anderer Weg als es Arbeitnehmern zu ermöglichen – bei verbesserten Rahmenbedingungen – länger als bisher erwerbstätig zu bleiben. Bereits in wenigen Jahren werden die Unternehmen darauf angewiesen sein, dass die älteren und erfahrenen Arbeitnehmer länger aktiv am Berufsleben teilnehmen.

Der von Ihnen erhobene Vorwurf, die Erhöhung des Rentenalters bedeute eine Rentenkürzung, ist angesichts einer im Durchschnitt weiter steigenden Rentenbezugsdauer unbegründet. Tatsächlich sorgen gerade die jetzt umgesetzten Maßnahmen dafür, dass die heutigen Arbeitnehmer/innen und Rentner/innen keine Einbußen fürchten müssen.

Unser Ziel ist es, Rentnerinnen und Rentner am momentanen Aufschwung teilhaben zu lassen. Einen ersten Erfolg kann man an der zum ersten Juli wirksam werdenden Rentenerhöhung spüren.

Aus oben genannten Gründen habe ich der Erhöhung des Renteneinstiegalters zugestimmt. Mein Abstimmungsverhalten bei dieser und anderen namentlichen Abstimmungen ist im übrigen vollkommen transparent und kann auf der Internetseite bundestag.de und mittlerweile auch auf abgeordnetenwatch.de abgerufen werden.

Mit freundlichen Grüßen

Rolf Hempelmann