Frage an Rolf Harlinghausen von Marie E. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Harlinghausen,
ich verfolge seit einiger Zeit die Diskussion um das Feierabend-Parlament in den Medien. Hamburg ist das einzige Bundesland mit einem solchen Parlament.
Sind sie dafür oder dagegen?
Nennen Sie bitte Gründe!
Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen,
Marie Erdmann
Sehr geehrte Frau Erdmann,
die Hamburger Version der Wahrnehmung der Aufgaben eines Abgeordneten nach einem Teilzeitmodell hat sich seit langer Zeit bewährt. Die Bürgerschaft kann jedem Vergleich mit anderen Landtagen Stand halten. Dabei spielen natürlich die besonderen Bedingungen eines Stadtstaates und vielleicht auch eine hanseatisch Auffassung vom Status eines Politikers eine wesentliche Rolle. Ich halte es nicht unbedingt für erstrebenswert Berufspolitiker zu schaffen, die evtl. den Bezug zur realen Arbeitswelt früher oder später verlieren und eine Repräsentanz der Vielfalt der Berufe im Parlament stark reduzieren könnten.
Vorstellbar erscheint es allerdings für mich auch, nach Einführung von und praktischer Erfahrung mit Wahlkreisen in Hamburg, das bisherige System auf den Prüfstand zu stellen und es an die neuen Erfordernisse anzupassen. Verbunden wäre dies mit sub-stanziellen strukturellen Änderungen und auch vermutlich höherem Finanzaufwand.
Mit freundlichen Grüßen
Rolf Harlinghausen