Frage an Roland Hartwig von Jonas Dr. M. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Herr Dr. Hartwig,
erst einmal herzlichen Glückwunsch zum Einzug in den Deutschen Bundestag.
Rußland ist immer ein wichtiger Partner Deutschlands gewesen. Derzeit sind die Beziehungen belastet durch Sanktionen, die im Nebeneffekt schwer auf der deutschen Wirtschaft lasten. Welche Möglichkeiten sehen Sie, diese Beziehungen zu verbessern, vor dem Hintergrund daß die transatlantischen Beziehungen auch schwierig geworden sind? Welche Rolle könnte hierbei ein liberale Außenminister in der ideellen Nachfolge Genschers spielen? Kann der derzeitige Außenminister auf Abruf hier überhaupt gestaltend einwirken?
Freundliche Grüße,
Dr. J. Müller-Hübenthal
Nur eine auf Ausgleich mit Russland gerichtete Politik liegt im deutschen Interesse. Auf Dauer kann es in Europa Stabilität und Sicherheit nur unter Einbindung Russlands geben. Deutschland sollte sich daher nicht weiter an den ohnehin sehr fragwürdigen Sanktionen gegen Russland beteiligen und statt dessen die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern weiter ausbauen. Besondere Perspektiven könnten dabei auch in der Kombination russischer Bodenschätze und deutscher Technologien liegen. Leider folgt die derzeitige deutsche Regierung völlig unreflektiert amerikanischen Vorgaben, die natürlich keinerlei Interesse an einer weiteren deutsch-russischen Annäherung haben. Die damit verbundenen Nachteile für die deutsche Wirtschaft werden ebenso in Kauf genommen wie die Abkühlung der Entspannungspolitik, die in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts so vielversprechend begonnen hatte.
Mit freundlichen Grüßen
Roland Hartwig