Frage an Roland Gruber von Johanna Radio Bayern 3. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Bei uns sind die schlechten öffentlichen Verkehrsanbindungen ein Problem. Ohne Auto und dementsprechend unter 18 hat man kaum eine Möglichkeit irgendwo hin zu kommen. Welche Chancen und Möglichkeiten sehen Sie die Infrastruktur dahingehend zu verbessern?
Hallo Johanna Radio Bayern 3 aus Bad Kötzting,
ich selbst habe 4 Kinder und kenne dieses Problem sehr gut. Oft scheitert es schon daran, dass der Bus an Bushaltestellen hält, wo nur eine Person zusteigt und Orte an denen täglich bis zu 7 oder 8 Personen zusteigen würden und auch Bushaltestellen vorhanden sind, kein Bus kommt. Diese Kinder oder Jugendlichen müssen dann selbst sehen, wie Sie zu einer Haltestelle kommen, wo gehalten wird. In fast allen Fällen müssen dann die Eltern den Transport übernehemen und bleiben auf den Kosten sitzen. Ohne Zweitwagen in der Familie ist dann kein Fortkommen möglich. Die Spritkosten werden immer teurer und alles bleibt bei den Familien hängen.
Das Landratsamt und die zuständigen Personen sind nicht Willens Fahrpläne in irgendeiner Art zu verändern. Ein Beispiel: Durch vielfache Beschwerden seitens der Bürger und der Tatsache dass Schulkinder teilweise im Dunkeln auf eigene Gefahr täglich zur Haltestelle tippeln müssen, wurde ein Ortstermin vereinbart und ´´nur gebeten´´ dass der Bus ein zweites Mal im selben Ort hält, damit drei Kinder dieser Gefahr nicht mehr ausgesetzt wären. Das Ergebnis war eine Befürchtung eines Dominoeffektes und Nachahmungswünsche in allen möglichen anderen Orten was die Kosten explodieren lassen würde und pro zusätzlichen Halt fünf bis sieben Minuten Zeitbedarf wäre, was die Einhaltung des Terminplans unmöglich machen würde. Meine Frage nach Umorganisation der Fahrzeiten oder der anzufahrenden Bushaltestellen wurde von den zuständigen Herren als absurd bezeichnet und es könnten dadurch zusätzliche Kosten von bis zu 300.000 Euro entstehen. Aber wenn die Eltern das Geld selber aufbringen würden, dann könnte man darüber reden.
Eine bodenlose Frechheit und Demütigung der Betroffenen, gepaart mit stoischem Unwillen seitens der Behörden. Das ist Fakt! Ich habe diese Problematik bei einem persönlichen Besuch im Landratsamt bei unserem Landrat Herrn Zellner angesprochen uns als Antwort von Ihm erhalten, dass er sich nicht um alles persönlich kümmern könnte, aber er würde den zuständigen Abteiungsleiter anrufen und mich durch Ihn ankündigen, so dass erkennbar ist, dass mein Besuch in der Fachstelle Herrn Zellner bekannt ist.
Ein Ausbau oder eine Veränderung der Infrastruktur könnte meiner Meinung nach nur dann ermöglicht werden, wenn sich nichtöffentliche Privatfirmen finden lassen, die durch eine rentable Auslastung ein Engagement im Landkreis angehen würden oder über die bayerische Staatsregierung erhebliche zweckgebundene Mittel freigegeben werden. Diese Aufgabe würde ich gerne in die Hand nehmen, wenn die FDP zukünftig mitregieren dürfte. Denn selbst wenn ich nicht persönlich in den Landtag gewählt werde, so besitze ich die allerbesten Kontakte zu Schlüsselpersonen im Landes- und Bundesvorstand. Doch die können auch nur etwas bewirken, wenn Sie vom Wähler einen klaren Regierungsauftrag erhalten.
Solange die CSU trotz Ihrer vielen Pannen und Fehler immer wieder über 40 % oder wie in der Vergangenheit bis zu 60 % der Wählerstimmen erhalten, solange wird es keine großen Veränderungen geben, weil immer die gleichen Personen entscheiden dürfen!