Hallo, Russlands Energieminister Alexander Nowak hat Ihnen soeben ausdrücklich Gaslieferungen über die noch funktionsfähige Pipeline Nordstream2 angeboten. Werden Sie dieses Angebot annehmen?
»Was Nord Stream 2 betrifft, so ist diese Pipeline bisher nach vorläufiger Einschätzung tatsächlich in technisch geeignetem Zustand«, sagte Russlands Energieminister Alexander Nowak am Mittwoch im Staatsfernsehen. Er bot an, durch diese Leitung Gas nach Europa zu liefern. Zugleich forderte er eine Beteiligung Russlands an den Ermittlungen zur Sabotage.
"Nach der Liquidierung von Nord Stream 1 hat Nowak nun erneut Nord Stream 2 ins Spiel gebracht. Gaslieferungen seien möglich, wenn erforderlich, betonte der Minister."
Dies ist meiner Meinung nach die letzte Möglichkeit, hinsichtlich der Energieversorgung Schaden vom deutschen Volk abzuwenden, wofür Sie einen Amtseid geschworen haben. Werden Sie das russische Angebot annehmen?
Sehr geehrter Herr K.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat die große Abhängigkeit Deutschlands von russischen Energieimporten offengelegt und zu einer Energiekrise geführt. Diese Krise entfaltet ständig neue Dynamiken und Situationen, auf die es zu reagieren gilt.
Die Genehmigung für Nord Stream 2 wurden am 22. Februar 2022 gestoppt. Die geopolitische Lage machte eine Neubewertung zwingend erforderlich. Am 01. September 2022 hat Russland seine Gaszulieferungen über die Pipeline Nord Stream 1 gänzlich eingestellt. In der Nacht zum 26. September 2022 wurden drei der insgesamt vier Stränge der Pipelines Nord Stream 1 und 2 auf dem Grund der Ostsee durch Explosionen zerstört.
In Deutschland hat die Generalbundesanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren zur Sabotage an der Nord Stream-Pipeline eingeleitet. Es obliegt den ermittelnden Institutionen und der Rechtsprechung sich zu Verdachtsmomenten zu äußern.
Die Klimakrise und der russische Angriffskrieg auf die Ukraine zeigen: Deutschlands Energieversorgung muss klimafreundlicher, sicherer und unabhängiger werden. Dafür hat die Bundesregierung die Weichen gestellt: Indem wir die Energieversorgung auf eine breitere Basis stellen und Tempo beim Ausbau der Erneuerbaren Energien machen. Ziel ist es, den Bruttostromverbrauch bis 2030 zu mindestens 80 Prozent aus Erneuerbaren Energien zu decken.
Mit freundlichen Grüßen
Team Robert Habeck
Weitere Fragen an Robert Habeck
Ab 2024 muss möglichst jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden.
Mit dem Atomausstieg ist ein energiepolitischer Meilenstein gelungen.
Klar ist aber auch: Alle Einnahmen, die aktuell durch die CO2-Bepreisung generiert werden, werden schon jetzt ausgezahlt und für Investitionen in den Klimaschutz verwendet.
Es obliegt den ermittelnden Institutionen und der Rechtsprechung sich zu Verdachtsmomenten zu äußern.