Frage an Robert Böhnlein von Michael N. bezüglich Verkehr
Wie wollen Sie die Verkehrsprobleme in München und vor allem im Umland in den Griff bekommen und dabei gleichzeitig die Flächenversiegelung minimal halten?
Sehr geehrter Herr M. N.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Bevor ich mich auf ihre Frage stürze, gilt es eine Grundsatzfrage zu klären.
Soll denn München weiterwachsen und eine Vorstadt nach der Anderen schlucken?
Wollen wir eine Flächengroßstadt wie Berlin oder wollen wir uns ein Stück „Millionendorf“ erhalten. Wenn München zwar dynamisch bleiben, aber auch wieder lebenswert werden soll, ist die Ursache des Wachstums zu untersuchen.
Da wären einmal die Arbeitssuchenden aus ganz Deutschland, die nach München kommen und dann die Stadtflüchtlinge, die ins Umland ziehen.
Um das Wachstum zu bremsen muss München Arbeitsplätze z.B. nach Augsburg oder Nürnberg abgeben und die Stadtflucht lässt sich nur aufhalten, wenn München auch für Familien wieder bezahlbar wird.
Und jetzt ist es an der Zeit den Verkehrskollaps, den wir auch schon ohne Zuzug haben, in den Griff zu bekommen. Der Autoverkehr lässt sich auch mit noch mehr Straßen nicht mehr unterbringen. Also müssen wir mehr Menschen in die öffentlichen Verkehrsmittel, wie Bahn, Tram und Busse bekommen.
Die zweite Stammstrecke ist da ein erster wichtiger Schritt, dem Weitere wie der S-Bahn Ring unbedingt folgen müssen. Damit wir nicht noch mehr Flächen in Oberbayern zuteeren und somit versiegeln, brauchen wir eine bessere Verzahnung zwischen den Bussen ins Umland und den S-Bahnhöfen.
Ich bin auch für einen bessere Anbindung von Rosenheim und Ingolstadt, unter der Voraussetzung, dass München aber nicht bis zum Starnberger See wächst.
Bei den momentanem Zuzug würden wir ansonsten nur die Rosenheimer und Ingolstädter noch tiefer ins Münchner Verkehrschaos mit stürzen.
Ich hoffe, dass ich damit ihre Frage beantworten konnte, für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Mit weißblauen Grüßen
Robert Böhnlein