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Richard Pitterle
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Frage von Yücel Y. •

Frage an Richard Pitterle von Yücel Y. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Hr. Pitterle,

gerne wollte ich eine Frage loswerden.

Wie Sie wissen ist es ein oberstes Gebot der Regierung den CO2 Ausstoß zu verringern. Dazu hat Sie unter anderen die Anschaffung der Wärmepumpe subventioniert.

Bis vor paar Monaten hatte man bei dem EVU EnBW einen Stromtarif für WP-Strom von 11 Cent / KWh/ NT was seit paar Monaten auf 17 Cent erhöht wurde. Nun kommt die EEG Umlage so das der WP-Strom zum 01.01.2013 nun ca. fast 21 Cent kosten soll.

Das beduet das die jenigen die eine sehr teuere Varinate einer Heizung wie es eine WP-Heizung es nun mal ist die ja für die Umwelt was tun wollten nun extrem bestraft werden.
Es ist ja nicht nur der Heizstrom den man hat sondern auch der normale Haushaltsstrom.

Meine Frage: hat ihre Partei gegen diese extreme Preisteigerung von fast 100% in paar Monaten was vor, so das hier eine Entlastung der jenigen geben wird. die sich für die Umwelt einsetzten.

Bitte bedenken Sie das man mit dem Heizstrom sein Tarif nicht wechseln kann.

Bitte nennen Sie mir ob diese Problematik ernst genommen wird. Hierbei meine ich nicht das der Strompreis in allgemeinen steigt sondern explixiet die WP Bestitzer in BW / EnBW Bereich.

Mit freundlichen Grüßen

Yücel Yildirim

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Yildirim,

vielen Dank für Ihre Frage.

Ich habe mit meinem für Energie zuständigen Kollegen Ralph Lenkert, Obmann der LINKEN im Bundestagsausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, gesprochen und die EnBW angeschrieben, deswegen hat die Beantwortung Ihrer Frage leider etwas länger gedauert.

Das Problem mit dem Strompreisentwicklungen verfolge ich mit großer Sorge. Meine Fraktion steht für umweltfreundliche Energieversorgung und vor allem für bezahlbare Preise.

Ich würde gern mit Ihrem letzten Punkt beginnen. Seit Monaten versuchen unsere Mitglieder im Beirat der Bundesnetzagentur, diese zum Handeln zu bringen, damit die "Sonderabzocke" der Stromanbieter bei Heizstrom aufhört. Leider hat DIE LINKE im Beirat nur 3 von über 40 Stimmen, und wir konnten die anderen Beiratsmitglieder nicht für eine Veränderung auch Ihrer Situation gewinnen.

Wärmepumpen sind eigentlich die CO2-ärmste Heizvariante. Kein KWK, kein Brennwertkessel kommt auf dieses Verhältnis von eingesetzter Primärenergie zu nutzbarer Wärmemenge. In den Köpfen vieler Politiker ist leider noch die aus den 1970-er Jahren stammende Meinung enthalten "Mit Strom heizen stärkt Atom und Kohle". Deshalb genießt regenerative Wärme aus Wärmepumpen zu wenig Unterstützung.

Meine Fraktion veröffentlichte am 10. Oktober 2012 ein Konzept für soziale Energiepreise, das ich Ihnen als Datei angehängt habe. In diesem Konzept werden auch soziale Sondertarife für Haushalte vorgeschlagen, die über Strom heizen. Mein bereits erwähnter Kollege Ralph Lenkert kämpft gegen diese Benachteiligung von Wärmepumpen, vor allem weil Wärmepumpen in Kopplung mit ihrem Wärmespeicher hervorragend geeignet sind, die täglichen Schwankungen bei der Erzeugung erneuerbarer Energie zu verringern. Wärmepumpen können dann laufen, wenn es genügend Strom gibt und das Haus kann in stromarmen Zeiten über den Wärmespeicher versorgt werden. Ralph Lenkert selbst nutzt eine Luft-Wasser Wärmepumpe und er beschwert sich ebenfalls, weil sein Strompreis seit 2003 von 8 auf jetzt 22 Cent (Wärmepumpe) gestiegen ist und er ebenfalls nicht vom Grundversorger wegkommt.

Meine Fraktion nimmt die Preisprobleme sehr ernst. Mit unserem Konzept könnten die Strompreise für die kommenden 2 Jahre problemlos auf dem Stand von 2011 gehalten werden und dabei wäre auch ein weiterer Ausbau der erneuerbaren Energien möglich.

Leider hat sich durch den Regierungswechsel in Baden-Württemberg von der CDU/FDP zur Grüne/SPD-Regierung nichts geändert.

Mein Mitarbeiter Karl-Heinz Bächstädt hatte die EnBW nach Erleichterungen für die Kundengruppe mit Wärmepumpen-Strom gefragt, doch ist die EnBW in ihrer (langen) Antwort auf diese Frage nicht eingegangen. Ich habe Ihnen deren Antwort angehängt.

Mit freundlichen Grüßen
Richard Pitterle