Frage an Richard Pitterle von Hermann G. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Pitterle,
kürzlich titlete Der Spiegel folgendes: "Jeder dritte Pilot in Europa ist schon einmal im Cockpit eingeschlafen" .
Weiter heißt es:
"Jeder dritte Pilot in Europa wurde schon einmal im Cockpit vom Schlaf übermannt. Übermüdungsbedingte Fehler gehören offenbar zum Pilotenalltag, bedingt durch lange Flugdienstzeiten. Trotzdem will die europäische Flugsicherheitsbehörde den Kapitänen künftig noch längere Arbeitszeiten aufbrummen."
Sind Sie persönlich Herr Pitterle und die Linke im allgemeinen sich dieses Problems bewußt und sehen sie hier Handlungsbedarf?
Meiner Meinung nach sind Arbeitszeiten von 12 - 14 Stunden von Piloten vor allem im Nachtdienst unverantwortlich und der Staat (und die EU) müßte regulierend und kontrollierend eingreifen. LKW-Fahrer werden offensichtlich viel strenger reguliert bzw. kontrolliert was Lenkzeiten angeht.
Mit freundlichen Grüßen,
Hermann Grell
Sehr geehrter Herr Grell,
zunächst räume ich ein, dass ich mich persönlich mit den Arbeitszeiten der Piloten nicht beschäftigt habe, obwohl ich mein Leben und Gesundheit sehr oft in ihre Obhut gebe. Das von Ihnen geschilderte Problem ist tatsächlich erschreckend. Mir ist bekannt, dass die Gewerkschaft der Piloten nicht nur für mehr Geld streikte, sondern auch für die Verbesserung bei den Einsatzzeiten stritt, aber offensichtlich reicht es nicht das Problem allein den Tarifparteien zu überlassen. Ich denke, dass sich die Abgeordneten im Ausschuss "Arbeit und Soziales" der Sache annehmen sollten, um diesen Missstand anzugehen. Als Finanzpolitiker habe ich kaum Möglichkeit es dort selbst einzubringen, aber ich kann zumindest eine entsprechende Anregung geben. Hinsichtlich der Arbeitszeitproblematik möchte ich Ihnen das Themenpapier unserer Fraktion empfehlen, aus sie unter anderem unsere Forderung nach Senkung der gesetzlichen Wochenarbeitszeit von 48 auf 40 Stunden entnehmen können. http://www.linksfraktion.de/themen/arbeitszeitverkuerzung/
Mit freundlichen Grüßen
Richard Pitterle