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Richard Pitterle
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Frage von Erich H. •

Frage an Richard Pitterle von Erich H. bezüglich Verbraucherschutz

Werter Herr Pitterle,

Sie sind in eine Partei eingetreten, die sich hauptsächlich aus
ehemaligen SED-Mitgliedern zusammensetzt. Werden Sie die ehemalige Politik
der SED fortsetzen? Und ist es Ihr Ziel, eine EDEL - DDR zu gründen?
Diese Partei hat in der DDR die Staatssicherheit gegründet. Sie hat
einmal alle Unternehmer enteignet.
Warum sind Sie in diese Partei eingetreten, obwohl die Verbrechen der SED gegen die Menschlichkeit seit langer Zeit bekannt sind?
An der innerdeutschen Grenze wurden auf Befehl der Partei sogar
Jugendliche wie Hasen abgeschossen.
Leitende Posten an Schulen, Universitäten und in Betrieben wurden nur an
Parteimitglieder vergeben, die Universitätsabschlüsse spielten dabei
keine Rolle.
Kinder wurden zwangsadoptiert, obwohl die Eltern aus einem
gutbürgerlichen Haushalt kamen.
Werden die kommenden Schulbücher wieder Hetze gegen westliche
Demokratien enthalten?

Mit freundlichen Grüßen
E. Humplik

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Antwort von
DIE LINKE

Werter Herr Humplik,

Ende 2006 hat das World Institute for Development Economics Research (WIDER) der UN-Universität in Helsinki eine neue Studie veröffentlicht, aus dieser ergibt sich, dass weltweit den obersten zehn Prozent gut 85 Prozent des Weltvermögens gehören, während sich die Hälfte der erwachsenen Weltbevölkerung hingegen mit gerade einmal einem Prozent des Weltvermögens begnügen. Dieser Umstand reicht völlig als Grund aus, um demokratischer Sozialist zu sein und Veränderung auf dieser Welt einzufordern.
So wie man das Christentum nicht auf seine verbrecherische Geschichte (Kreuzzügen, Inquisition mit den ausgefeilten Foltermethoden, Verbrennung von Tausenden Frauen als angebliche Hexen) reduzieren kann, ebenso wenig lässt sich der Sozialismus auf Stalinismus/Menschenrechtsverletzungen reduzieren. Die PDS, die in die neue Partei der Linken eingegangen ist, hat sich eindeutig von den Verbrechen, die Sie ansprechen distanziert und ich billige jeder und jedem zu, lernfähig zu sein.
Da ich sehr gerne die Bücher der beiden tschechischen Exil-Schriftsteller Milan Kundera und Josef Skvorecky lese, kann ich nachvollziehen, wenn Menschen, die selbst Opfer der Repression im Staatssozialismus waren, meinen Standpunkt nicht teilen. Aber jede und jeder muss selbst nach seinem Gewissen die Schlussfolgerungen aus der Geschichte ziehen. Mit Alexander Dubcek halte ich einen Sozialismus mit menschlichen Antlitz für möglich. Alle Ihre übrigen fragen darf ich mit einem eindeutigen NEIN beantworten.

Mit freundlichen Grüßen

Richard Pitterle