Sehr geehrte Frau Lang, können Sie nachempfinden, dass bürgerliche Wähler sich von Demonstrationen "gegen Rechts" ausgegrenzt fühlen?
Vorab - die BRD dürfte ein wenn auch nicht perfektes, so doch insgesamt bewährtes Staatsgefüge sein. Es gab Zeiten, da galt als "Links" eine SPD mit einem schlagfertigen Helmut Schmidt, als "Rechts" eine Union mit einem hölzernen Helmut Kohl (den man nicht mögen musste, der aber zweifelsohne ein Demokrat war) und rechtsaußen aber zweifelsohne ebenfalls auf dem Boden der Demokratie und Verfassung einen Franz-Josef Strauß, den man noch weniger mögen musste, der aber ebenso zutreffend und wie Sinne des Gemeinwohls formuliert hat, dass es rechts von der CSU keine Partei geben dürfe und dessen Partei den Rechtsaußenrand mit eingefangen und auf dem Boden der Verfassung gehalten hat.
Halten Sie es für möglich, dass demokratische Wähler rechts der Mitte sich ausgegrenzt fühlen, wenn indifferent "gegen Rechts" politisiert wird? Müsste nicht sehr viel klarer zwischen Verfassungsfreunden und Verfassungsfeinden auf beiden Seiten der politischen Mitte unterschieden werden?