Sehr geehrte Frau Lang, Kennen Sie den Bericht "ohne Kernkraft geht es nicht" mit Prof. Dr. Vahrenholt bei viertel nach Acht? Was sagen Sie dazu? Bitte schauen Sie sich diesen vor Ihrer Antwort an.
Sehr geehrter Martin B.,
wir gehen bei der Energieversorgung mit hohem Verantwortungsbewusstsein für das Land vor und prüfen ausschließlich nach fachlichen Maßstäben. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir die Entscheidungen nicht aufgrund von BILD-Interviews treffen.
Unabhängig von Strompreisdebatten muss für eine verantwortungsbewusste Politik gelten: Das oberste Prinzip bei der Nutzung der Atomkraft ist, immer die bestmögliche Sicherheit zu gewährleisten. Der ökologische Fußabdruck und die Hypotheken (Endlagerproblematik) für kommende Generationen müssen so klein wie möglich gehalten werden.
Fakt ist, dass die derzeitigen Energiepreise steigen, obwohl die Atomkraftwerke derzeit noch laufen. Sie haben insofern keinen wesentlichen Einfluss auf die Preise und können die großen Preissprünge eben nicht ausgleichen. Berechnungen des Öko-Instituts zeigen, dass die Strompreiseffekte im Großhandelsmarkt eines Streckbetriebs der Kernkraftwerke Isar 2 und Neckarwestheim 2 sogar lediglich zu einer Preissenkung von 0,5 bis 0,8 Prozent führen würden.
Eine Verlängerung über die Wintermonate hinaus oder eine Wiederbelebung im Winter 23/24 ist aus energiewirtschaftlichen Gründen absehbar nicht erforderlich. Durch die zahlreichen Maßnahmen der Bundesregierung, zum Beispiel beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren, alternativer Gasquellen, sichere Brennstoffversorgung der Kohlekraftwerke oder Effizienzmaßnahmen wie z.B. Einsparungen in öffentlichen Gebäuden oder Förderung von energetischer Ertüchtigung der Gebäude, wird im Winter 23/24 die Energieversorgung außerdem grundsätzlich robuster sein.
Mit freundlichen Grüßen
Team Ricarda Lang