Frage an René Gögge von Dirk K.
Hallo Herr Gögge,
es geht um das Thema "Öffnung Alte Süderelbe", wie derzeit zu vernehmen ist, wollen die Grünen diese Maßnahme befürworten, in diesem Zusammenhang ergeben sich Fragen u.a. zum Naturschutz, Umweltzerstörung, Vernichtung von Lebensräumen von streng geschützten Arten und zum Privateigentum:
o Bitte teilen Sie uns mit, wo und wie und in welcher Größenordnung ein Ausgleich für die Vernichtung von ca. 115 Hektar gesetzlich geschützter Biotope stattfindet
o Teilen Sie uns die Kosten für diese Maßnahme(n) mit
o Wie wollen Sie sicherstellen, dass stark bedrohte Arten wie z.B. der Eisvogel, Seeadler, Amphibien neuen Lebensraum zur Verfügung gestellt bekommen?
o Wie sollen diese Arten ihren neuen Lebensraum finden?
o Wird die FHH dafür Sorge tragen/sich verpflichten, dass alle Anwohner im zukünftigen – potentiellen – Überschwemmungsgebiet eine Elementarversicherung – kostenlos – erhalten
o Bitte bestätigen Sie, dass, sofern die Region zukünftig von der FHH als Überschwemmungsgebiet ausgewiesen wird, die FHH den Grundeigentümern den durch vereidigte Sachverständige ermittelte Wertverlust erstattet
o Wie wollen Sie sicherstellen, dass das Grundwasser nicht nachhaltig belastet wird (siehe Bericht vom Forum Tideelbe)
o Wie wollen Sie sicherstellen, dass ein zukünftig höherer Grundwasserspiegel nicht zu nachhaltigen Schäden an den bestehenden Immobilien führt
Des Weiteren würde mich interessieren, ob Sie/die Grünen sich bewusst sind, dass ca. 100 Obstbaubetriebe, die Nahrungsmittel u.a. für die Metropolregion Hamburg produzieren in ihrer Existenz bedroht sein werden.
Danke & Grüße
Dirk Köpke
Sehr geehrter Herr Köpe,
herzlichen Dank für Ihre Anfrage.
Viele der von Ihnen erwähnten Aspekte und Fragen zur Wiederanbindung der Alten Süderelbe sind auch mir wichtig. Genau aus diesem Grund halte ich es für sinnvoll, in eine vertiefende Prüfung dieser Belange - wie z.B. der Kosten und Häufigkeit von Unterhaltungsbaggerungen, mögliche Auswirkungen auf Grundstücke oder die Veränderung von Flora und Fauna - einzusteigen.
Zu dieser Prüfung gehört auch eine Betrachtung, welche Wirksamkeit die Maßnahme entfalten könnte, wenn ein verringerter Tidenhub in die Alte Süderelbe eingelassen werden würde.
Zur Aufwertung von Naturräumen: Aus meiner Sicht kann die Wiederanbindung der Alten Süderelbe durchaus als eine naturschutzfachliche Aufwertung verstanden werden. Diese Position nehmen auch die Gutachter*innen der Machbarkeitsstudie ein, darunter das renommierte Büro BioConsult. Wir haben entlang der Unterelbe nur noch sehr wenige tidebeeinflusste Lebensräume (v.a. den FFH-Lebensraumtyp 1130 Ästuarien).
Diese Lebensräume zu schaffen, ist eine grundsätzlich wichtige Aufgabe.
Mit freundlichen Grüßen
René Gögge