Frage an Renate Will von Michael S. bezüglich Verkehr
Sehr geehrte Frau Will,
ich bin gerade dabei, meine Briefwahlunterlagen auszufüllen. In diesem Zusammenhang habe ich Herrn Zeil eine Frage auf "Abgeordnetenwatch" gestellt ( http://www.abgeordnetenwatch.de/frage-512-19231--f396625.html#q396625 ). Da ich in absehbarem Zeitraum nicht mit einer Beantwortung meiner Frage durch Herrn Zeil rechne, würde es mich interessieren, ob die FDP mittlerweile die feindselige Haltung gegenüber den Flugplätzen im Raum München (und damit der notwendigen Infrastruktur für die mittelständischen Unternehmen in der Luftfahrtbranche) überdacht hat, oder ob diese unverändert fortbesteht.
Ihre Antwort gebe ich gerne an meine in bavAIRia (www.bavairia.net) zusammengeschlossenen Unternehmerkollegen weiter.
Mit freundlichen Grüßen,
Michael Stock
Sehr geehrter Herr Stock,
vielen Dank für Ihre Anfrage auf "abgeordnetenwatch.de" vom 09.09.2013 zum Thema Verkehr und Infrastruktur.
Die Region 14 (München) im gegenwärtig luftverkehrsmäßig intensiv und angemessen erschlossen, da in dieser Gegend auch der internationale Verkehrsflughafen München liegt. Desweiteren stehen für ein Verkehrssegment für bis zu drei Tonnen auch die Sonderlandeplätze Dachau-Gröbenried, Jesenwang, Moosburg und Oberschleißheim zur Verfügung. Die in ca. 70 Kilometer von München entfernt liegenden Verkehrslandeplätze in Landshut, Augsburg und Manching tragen desweiteren ebenfalls zur luftverkehrsmäßigen Anbindung für die Allgemeine Luftfahrt bei. Außerdem sind die drei genannten Flughäfen über gut ausgebaute Autobahnen an die Planungsregion 14 angebunden. Die aktuelle Infrastruktursituation stellt daher sicher, dass die aufkommensstärkste Region in Bayern für die unterschiedlichen Luftverkehrsarten erschlossen ist. Das Ziel, das in jeder Region in der Regel zumindest ein Luftverkehrsanschluss für die Allgemeine Luftfahrt zur Verfügung stehen muss, hat daher angesichts der ausreichenden luftverkehrlichen Erschließung in der dicht besiedelten Region 14 hinter dem Bedarf an Siedlungs-, Gewerbe- sowie Erholungsflächen zurückzustehen.
Ihre in Punkt 3 angesprochenen Zweifel an der Sicherung des Bestandes des Sonderflughafens Oberpfaffenhofen teile ich nicht. Er ist ein wichtiger Standort der Luft- und Raumfahrtindustrie sowie der Luft- und Raumfahrtforschung in Deutschland. Durch die Abwicklung von Forschungflugbetrieben insbesondere auch für das am Standort ansässige Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) trägt er in einem nicht unwesentlichen Umfang zum allgemeinen Wohl bei, weswegen er für die Luft- und Raumfahrtindustrie dauerhaft zur Verfügung stehen bleiben muss. Dabei soll der besondere Zweck dieses Flughafens für den Werks- sowie den Forschungsflugverkehr beschränken, eine Ausweitung auf weitere Nutzungsarten ist daher aus verkehrspolitischen Gründen nicht erforderlich. Hierdurch wird auch einer schleichenden und etwaigen Entwicklung des Sonderflughafens zum Verkehrsflughafen entgegengewirkt. Des Weiteren darf auch nicht vergessen werden, dass der Sonderflughafen in Pfaffenhofen auch erhebliche industriepolitische Bedeutung besetzt, welche auch Auswirkungen auf den Erhalt und die Schaffung von hochqualifizierten Arbeitsplätzen hat.
Mit freundlichen Grüßen,
Renate Will