Frage an Renate Sommer von Thomas R. bezüglich Verbraucherschutz
Sehr geehrte Frau Sommer,
bei der am 11.März auf Arte ausgestrahlten Diskussionsrunde haben Sie mit José Bové und Christian Velot über die Sicherheit gentechnisch veränderter Organismen (GVO) diskutiert. Unter anderem haben Sie dort die Aussage getroffen, dass Sie weder Mikrobiologie noch Molekularbiologie studiert hätten, und daher die Sicherheit von GVO nicht beurteilen könnten und sich daher auf die Beurteilung der Fachleute verlassen müssten.
Gleichzeitig haben Sie die Entscheidung der EFSA über die Zulassung der Maissorte MON863 verteidigt, wie auch im letzten Jahr im europäischen Parlament:
"Im April 2004 bewertete die EFSA den Mais MON 863 als genauso sicher wie konventionellen Mais. [...] MON 863 ist sicher und muss genauso zugelassen werden wie die übrigen geprüften und für sicher befundenen Nutzpflanzen!"
Die EFSA stützt sich bei der Beurteilung der Sicherheit auf eine 90-Tages-Studie zur Verfütterung von MON 863 an Ratten.
Meine Fragen:
Auf Grundlage welche Dokumente (Studien etc.) bzw. mündlicher Einschätzungen welcher Experten sind Sie persönlich zu der Einschätzung gekommen, MON 863 sei sicher und könne zugelassen werden?
Denken Sie, dass eine Studie, die die akute toxikologische Wirkung eines Stoffes innerhalb von 90 Tagen an Ratten testet, ausreichend ist, um Langzeitfolgen durch den Verzehr von MON 863 wie Krebsrisiken, Wirkungen auf das Immunsystem, mögliche Allergien durch veränderte Eiweiße etc. auszuschließen? Ist eine solche Studie auch ausreichend, auszuschließen, dass es durch nichtbedachte komplexe Interaktionen mit anderen Organismen (z.B. Insekten) zu tiefgreifenden Änderungen in Ökosystemen kommen kann?