Frage an Renate Sommer von Celal A. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr Geehrte Frau Dr. Renate Sommer,
Nach 30 Jahre Deutschland lebe ich jetzt seit 6 Jahren in der Türkei.
Ich freue mich endlich einen vernüftige sitimme von Europa zu hören. Nämlich von Ihnen. Liebe Frau Sommer, die Islamisten sind wie Schildkröten! Schildkröten können nicht zurückgehen. Aber wenn sie eine Gefahr merken, ziehen sie sich in ihr Haus zurück. Bis die Gefahr vorbei ist. Dann gehen sie wieder weiter.
Hier in der Türkei träumen wir nicht. Oder wir haben keinen islamische Phobie. Die Türkei ist in Gefahr, nicht nur für eigene Volk, diese Gefahr ist auch füt Europa zu gross. Ich möchte nicht seitenweise schreiben warum, wieso, bitte erzählen Sie das weiter zu Ihre Kolleginnen und Kollegen, Sie sollen in Kürze mit türkischen demokratischen Kräften Kontakt aufnehmen bis das nicht zu spät ist.
Mit Freundlichen Grüssen
Celal Atalay
Sehr geehrter Herr Atalay,
vielen Dank für Ihre freundlichen Worte, die Sie am 20.09. über das Portal abgeordnetenwatch.de an mich gerichtet haben.
Ich kann Ihnen mitteilen, dass die christdemokratische EVP/ED-Fraktion des Europäischen Parlaments (EP), deren Mitglied die deutsche CDU/CSU-Gruppe im EP ist, bereits seit vielen Jahren den interreligiösen Dialog pflegt. In diesem Rahmen tagten wir schon mehrfach in der Türkei, um dort öffentlich mit Vertretern der religiösen Minderheiten über deren schwierige Situation zu sprechen und so die dort immer noch nicht existierende Religionsfreiheit einzufordern. Bis heute erleben wir in diesem Punkt höchstens eine Ankündigungspolitik seitens der türkischen Politik. Eine Änderung zum Besseren hin ist jedoch nicht zu erkennen.
Vor etwa zwei Jahren gründete unsere Fraktion zusätzlich eine Arbeitsgruppe zum Thema "Dialog mit dem Islam". Diese führt u.a. Delegationsreisen in mehrheitlich islamische Staaten durch, um direkt vor Ort mit hochrangigen Vertretern aus Politik und Religion über verbindende, aber auch über trennende Elemente von Islam und Christentum zu diskutieren. Auf diese Weise wollen wir die Kenntnisse über die jeweils andere Religion verbessern, Missverständnisse ausräumen und die gegenseitige Akzeptanz fördern. Es ist selbstverständlich, dass wir diese Arbeit auf der Basis der europäischen Grundwerte leisten und versuchen, unser jeweiliges Gegenüber von der europäischen Idee des friedlichen Miteinanders zu überzeugen.
Die auf meine Initiative hin durchgeführte Konferenz der EVP/ED-Fraktion zum Thema "Scharia in Europa?" ist nur ein kleiner Baustein in dieser noch jungen Initiative. Für die nächste Zukunft planen wir eine Reihe weiterer Veranstaltungen, die sich in sachlicher Weise mit dem Thema "Islam" auseinandersetzen werden.
Ich hoffe, Sie stimmen mit mir darin überein, dass wir lernen müssen, unsere religiösen Grundwerte als Basis für politisches Handeln zu verstehen, ohne in letzter Konsequenz Religion zu politisieren. Nur durch eine Besinnung auf unsere gemeinsamen Werte können zukünftige Konflikte verhindert und ein Dialog der Kulturen und der Religionen ermöglicht werden, der allein dem wieder erstarkten Hass und der Gewalt Einhalt gebieten kann.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Renate Sommer, MdEP