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Renate Künast
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Frage von Oskar H. •

Frage an Renate Künast von Oskar H. bezüglich Wirtschaft

Sehr geerte Frau Kuenast,

es ist ja schoen wie Sie in ihrer Antwort darauf hinweisen dass zu ihrere Regierungszeit die Kohlekraftwerke, die geplant sind, nicht genehmigt wurden. Was wurde dann veranlasst um die Energieversorgung in den naechsten 15 Jahren sicherzustellen, im Falle dar Abschaltung der Atomkraftwerke ?
Ihre Definition bezueglich des Anteils der erneuerbaren Energien ist zwar schoen zu lesen, aber splitten sie es doch mal auf in Wind, Wasser und elektr. Solarstrom. und dann erklaeren Sie den Verbrauchern, wie er moeglich ist, dass die Subventionen die fuer einen Anteil von ca. 0.5% an der Stromgewinnung gezahlt werden in naher Zukunft mehr Geld ausgegeben wird als fuer die zurueckgefahrenen Kohlensubventionen.
Es ist doch angebrachter sich den Realitaeten zu Stellen als sich seinen Ideologien hinzugeben.

MFG
Oskar Haug

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Haug,

Versorgungssicherheit ist in der Energiepolitik ein hohes Gut. Deshalb ist es richtig und notwendig, sich frühzeitig Gedanken zu machen, woher der Strom von Morgen kommen soll. Viel Zeit bleibt nicht mehr, angesichts des sich verschärfenden Klimaproblems und der Endlichkeit der fossilen Brennstoffe. Subventionen sollten nicht für klimaschädliche sondern für klima- und zukunftsfreundliche Stromerzeugung ausgegeben werden. Den Realitäten ins Auge sehen heißt hier umsteuern:

Klimaforscher fordern bis zum Jahr 2050 eine Reduzierung der Treibhausgas-Emission in den Industrieländern um 80 % gegenüber 1990. Mit 950 (Braunkohle) bzw. 750 kg CO2 (Steinkohle) pro kWh Strom stoßen selbst modernste Kohlekraftwerke mehr als doppelt so viele Klimagase aus wie Gas­kraftwerke. Klimaschutz geht nur ohne Kohle. Zwar können wir nicht von heute auf morgen sämtliche Kohlekraftwerke abschalten. Wir können aber Neubauten verhindern und ältere Kraftwerke effizienter machen.

Als Erstes gilt es Strom zu sparen. Haushaltsgeräte verschwenden allein über 17 Mrd. kWh Strom, vorwiegend im Stand-By-Betrieb. Und auch in der Industrie wird mit ineffizienten Geräten gearbeitet. 16 % des heutigen Stromverbrauchs lassen sich bis 2020 einsparen.

Die zweite Säule ist der verstärkte Einsatz von Gas als Übergangsalternative: Gas kann in den nächsten Jahren im Strombereich einen höheren Anteil gewinnen. Da Erdgas aber ein knapper Rohstoff ist, muss er parallel in der Wärmeversorgung eingespart werden. Außerdem wollen wir, dass der Biogasanteil im Erdgasnetz steigt. Insgesamt lässt sich also Erdgas einsparen, der Gasanteil an der Stromerzeugung aber dennoch steigern.

Die dritte Säule sind die Erneuerbaren Energien. Deren Anteil hat in der deutschen Stromversorgung in den letzten 10 Jahren drastisch zugenommen. "Energie 2.0" geht von einer Steigerung des Anteils der Erneuerbaren Energien bis 2020 auf 43 % aus. 38 % sollen dabei aus dem Inland kommen und 5 % importiert werden. Den Löwenanteil der Erneuerbaren Energien wird bis 2020 die Windenergie stellen, gefolgt von Bioenergie, Solarenergie, Wasserkraft und Geothermie.

Unseren Fahrplan "Energie 2.0" finden Sie hier. http://www.gruene-bundestag.de/cms/publikationen/dokbin/187/187655.energie_2_0_die_gruenen_massnahmen_bis_2.pdf

Mit freundlichen Grüßen,
Katrin Langenbein

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