Frage an Renate Herranen von Maria S. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrte Frau Herranen,
in sogenannten Demokratischen Schulen kann jeder Schüler selbst entscheiden, was, wann und wie er lernt. Entscheidungen, die die Schule als ganzes betreffen, werden von einer Schulversammlung getroffen, in der jeder Schüler und jeder Lehrer bzw. Mitarbeiter eine gleichwertige Stimme hat.
Damit verwirklichen Demokratische Schulen die Ansprüche einer freiheitlichen und demokratischen Gesellschaft auf umfassende Selbstbestimmung und Mitbestimmung. Konflikte werden auf der Grundlage demokratisch beschlossener Regeln gelöst. Dies trägt zu einem friedlicheren Miteinander bei.
Das selbstbestimmte Lernen an Demokratischen Schulen steht in Einklang mit neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen darüber, wie Lernen funktioniert.
Demokratische Schulen in verschiedensten Ländern der Welt zeigen zum Teil schon seit Jahrzehnten, dass sie funktionieren und ihre Absolventen erfolgreich und zufrieden sind.
In Berlin aber wird es Demokratischen Schulen schwer gemacht. So hat die Gründungsinitiative für eine Sudbury-Schulen in Berlin bisher keine Genehmigung für ihr Schulkonzept erhalten. Ich denke, in einer demokratischen Gesellschaft sollte es möglich sein, Demokratische Schulen zu gründen und zu betreiben.
Nichtzuletzt können innovative Schulen in nicht-staatlicher Trägerschaft auch dem staatlichen Schulwesen wichtige Impulse für dessen Weiterentwicklung geben.
Werden Sie sich dafür einsetzen, dass die Sudbury-Schule Berlin-Brandenburg ihr Konzept als Schule in Freier Trägerschaft umsetzen kann?