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Frage von Andreas H. •

Frage an Renate Herranen von Andreas H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Welches Konzept haben Sie für die Integration der ausländischen Mitbürger im Bereich Turmstraße und welche neuen Impulse wollen Sie für die wirtschaftliche Entwicklung dieses Unterzentrums einbringen.

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Antwort von
WASG

Sehr geehrter Herr Haase,

auch bei Ihnen möchte ich mich zuerst für die späte Antwort entschuldigen.
Nun zu Ihrer Antwort:
Es hängt davon ab, was Sie mit der Integration der ausländischen Mitbürger meinen, falls Sie eine Integration á la Leitkultur meinen sollten, so würde ich sie ablehnen. Sollten Sie aber eine Integration meinen, bei der gegenseitiger Respekt zu einem guten interkulturellen Verständnis aller Kulturen führen soll, sage ich ja, dies ist der Weg, den die WASG Berlin gehen möchte. Integration ist nun mal keine Einbahnstrasse. Integration ist mehr als der Erwerb von Sprachkenntnissen, Integration bedeutet vor allem umfassende Teilhabe am politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Leben, die die Mehrheitsgesellschaft gewährleisten muss.

Die WASG Berlin setzt sich für Partizipation und Chancengleichheit unabhängig von nationaler Zugehörigkeit ein. Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund haben trotz des Bonus der Zweisprachigkeit objektiv schlechtere Ausbildungs- und damit auch schlechtere Lebenschancen in Berlin. Der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund unter den Berliner Haupt- und Sonderschulabsolventen ist überproportional hoch. Für den Zugang zu Ausbildung und qualifizierter Erwerbstätigkeit hat der formale Schulabschluss aber eine zentrale Bedeutung. Daher fordern wir weitere gezielte Förderprojekte für Schüler mit Migrationshintergrund und beschäftigungsfördernde Maßnahmen für MigrantInnen und Flüchtlinge. Die Ereignisse in den Schulen zeigen, dass die Schülerinnen und Schüler und Lehrerinnen und Lehrer aus monoethnischen Kulturkreisen ein Defizit an interkultureller Kompetenz besitzen. Interkulturelle Kompetenz ist die Fähigkeit, unter den verschiedenen multiethnischen Kulturkreisen respektvoll und gleichberechtigt miteinander umzugehen. Die Erlangung der Interkulturellen Kompetenz muss Pflicht für Lehramtsanwärter und Lehramtsanwärterinnen, Erzieherinnen und Erzieher werden.

Wir wollen ernst machen mit der Forderung, Berlin zur Stadt des Wissens auszubauen und zugleich die Chancengleichheit stärken. Beides geht nur mit einem Mehr an Förderung und höherem Personaleinsatz, sei es in der Kita, der Grundschule oder der Ganztagsschule. Damit alle eine Chance auf Förderung bekommen, müssen die Regelangebote gestärkt und ausgebaut werden. Insbesondere Jugendliche mit Migrationshintergrund bedürfen der Förderung zur Stärkung der Sprachkompetenz. Förderangebote sind nachhaltiger als eine freiwillige Deutschpflicht auf dem Schulhof. Schulen in sozialen Brennpunkten und Quartieren mit hohem Migrationsanteil bedürfen erhöhter Personalmittel.

Zu den wirtschaftlichen Impulsen, die es ja nun nicht allein für eine Strasse geben kann und wird, möchte ich Sie auf unser Wahlprogramm verweisen. Auch wenn ich mir sicher bin, dass Sie damit sehr unzufrieden sind, aber dieser große Komplex lässt sich nicht kurz erklären.
Wirtschaft und Arbeit in Berlin
http://waehlt-wasg.de/index.php?id%

Mfg
Renate Herranen