Frage an Renate Dodell von Luitpold B. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrte Frau Dodell,
die Bayerischen Schüler haben in zahlreichen, auch internationalen Tests ihr Können und ihren Wissenstand bewiesen und sehr gut abgeschnitten. Dennoch wollen gerade die Pateien der Landtagsopposition unser dreigliedriges Schulsystem abschaffen und entweder die Hauptschule ganz auflösen oder mit der Realschule zusammenlegen.
Wie stehen Sie dazu?
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Luitpold Braun jun.
Sehr geehrter Herr Braun,
vielen Dank für Ihre Frage, die ich gerne beantworte.
Ich halte gar nichts davon, die Hauptschule abzuschaffen oder mit der
Realschule zusammenzulegen. Das ist Augenauswischerei der Opposition.
Ganz bewusst füge ich jetzt hier meine ausführliche Antwort an Herrn Hör vom 19.09. zu diesem Thema noch einmal ein:
Die Meinungen zur Zukunft der Hauptschule in der SPD sind mehr als diffus. Die Bundes-SPD will klar die Abschaffung der Hauptschule und in Bayerns SPD wird uneinheitlich "herumgeeiert": Einer redet von einer verlängerten Grundschule, einer von der Regionalschule (was auch immer das sein soll) und einer von der Gesamtschule. Kein Sozialdemokrat und kein Grüner beantwortet die Frage, was denn bei einer Abschaffung dieser Schulart dann eigentlich mit den Hauptschülern passiert.
Ich bekenne mich klar zu unserem gegliederten Schulwesen in Bayern und zu einer gestärkten Hauptschule! Dort werden mit großem Engagement der Lehrer Kinder und Jugendliche individuell gefordert und gefördert und zur Ausbildungsreife geführt. Allein im letzten Jahr haben 22.000 Hauptschüler in Bayern an ihrer Schule die mittlere Reife erworben. Und Bildungstests belegen immer wieder, dass bayerische Hauptschüler besser sind als gleichaltrige Realschüler in Bremen oder Berlin. Warum sollte man also diese Schulart abschaffen?
Die CSU baut mit einer finanziell gut ausgestatteten Initiative die Hauptschule zu einer stärker berufsvorbereitenden Schule aus und fördert überall dort die Ganztagsschule, wo sie gewünscht und beantragt wird.
Ich halte überhaupt nichts von der "Gleichmacherei" im Bildungsbereich. Kinder haben unterschiedliche Begabungen und sollten möglichst früh individuell gefordert und gefördert werden - Hochbegabte genauso wie mehr praktisch Begabte. Mehrere Studien belegen mittlerweile, dass dies in Gesamtschulen nicht gelingt.
Das bayerische Schulwesen mit einer starken Durchlässigkeit nach dem Motto "Kein Abschluss ohne Anschluss" gewährleistet, dass jedes Kind seinen Weg machen kann - über jede Schulart bis hin zum Universitätsstudium.
Mit besten Grüßen nach Schongau!
Ihre
Renate Dodell